Festival "ImPulsTanz"

"Cascade": Eine Ewigkeit auf den Hüpfburgen

Meg Stuart / Damaged Goods (DE/BE/US) CASCADE
Meg Stuart / Damaged Goods (DE/BE/US) CASCADE(c) Martin Argyroglo
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Meg Stuart und ihre Gruppe Damaged Goods im Volkstheater: Ein bald langatmiges, bald kurzatmiges, jedenfalls faszinierendes Spiel mit der Zeit.

In den Museen steht die Ewigkeit vor Gericht, heißt es in Bob Dylans „Visions of Johanna“. Das fiel dem notorisch nach Worten ringenden Tanztheaterbesucher im ersten Teil von Meg Stuarts „Cascade“ ein, vor allem wegen des folgenden, schwer auf Deutsch zu übersetzenden Dylan-Satzes: „Voices echo, this is what salvation must be like after a while.“

Denn was in Stuarts hypnotischer Inszenierung, auf der von Philippe Quesne mit einer Prise musealen Staubs bestreuten Bühne den Eindruck von Ewigkeit schafft, ist die perkussive Musik: Jeder Klang löst mehrfache Echos aus, tritt einen pulsierenden Rhythmus los, der stets wieder versackt, als ob die Zeit jäh stillstünde.

Oder empfindet man das nur so, weil man brav das Programmheft gelesen hat, in dem etwa steht, dass die „sieben Tänzer*innen nach Möglichkeiten suchen, dem Zeitpfeil zu widerstehen“? Dass sie „ihre Körper und Imaginationen in einen neuen Zeit-Raum treiben“? Vielleicht geben solche zart verschwurbelten Texte zu viel an Interpretation vor. Was hat man also gesehen? Menschen, die sich auf aufgeblasenen Formen – wie die Hüpfburgen in gut ausgestatteten Indoorkinderspielplätzen – und auf einer schiefen Ebene bewegen, bald stetig, bald ruckartig, vor einer Kulisse aus Sternen, Galaxien. Von der Decke hängen Netze, gefüllt mit Objekten aus Schaumstoff. Intergalaktischer Müll? Einer mit Helm gibt Zeichen mit den Fingern: Zahlen, Buchstaben aus einer anderen Zivilisation?

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