Porträt

Die „Dance Monkey“-Sängerin will kein Opfer sein

„Ich will so normal wie möglich bleiben“: Tones and I, mit „Dance Monkey“ (2019) berühmt geworden.
„Ich will so normal wie möglich bleiben“: Tones and I, mit „Dance Monkey“ (2019) berühmt geworden. Warner
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Toni Watson vulgo Tones and I hat 2019 das populärste Lied der Welt verfasst und gesungen. Mit der „Presse“ sprach sie über Mädchenträume, Ruhm und Straßenmusik.

Sozialromantik ist in der Popmusik oft der Luxus jener, die es geschafft haben, sich von ihrer bescheidenen Herkunft abzukoppeln. Dann lässt es sich in trauter Runde gut von der eigenen Erbsensuppenzeit erzählen. Sozialer Aufstieg war stets ein wichtiger Topos in den Erzählungen des Pop. Darbende und Abgerissene wandelten sich dank ihrer Hits in Idole. Später bemerken viele von diesen, dass sie sich in den Ghettos der Reichen gar nicht so wohlfühlen. Der lange Weg dahin blieb meist der spannendste Teil ihres Lebens. Was macht ein Rod Stewart in seiner Villa, wenn ihn alte Leidenschaften überkommen? Wie pulverisiert ein Elton John in seinen chateauähnlichen Wohnsitzen seine Langeweile? Hat man wirklich mehr Sex, wenn man ein Haus mit zehn Schlafzimmern bewohnt? Vervielfacht der Ruhm die Möglichkeiten oder treibt er in ein Gefängnis des Luxus? Gar in einen frühen Tod à la Amy Winehouse?

Recht cool geht die 1993 im australischen Mount Martha geborene Toni Watson mit derlei Eventualitäten um. Unter ihrem Künstlernamen Tones and I hat sie 2019 das populärste Lied der Welt verfasst und gesungen. In über 30 Ländern wurde ihr Ohrwurm „Dance Monkey“ Nummer eins der Charts, sechs Milliarden Mal wurde er gestreamt. Auch wenn die Streamingplattformen notorisch schlecht zahlen, da bleibt einiges im Börserl hängen.

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