Pandemie

Weicht Wien erneut von türkis-grünen Corona-Plänen ab?

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)imago images/SEPA.Media
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Die Bundesregierung plant für 22. Juli Lockerungen. Ob Wien mitmacht, ist unklar. Schon jetzt gelten in der Bundeshauptstadt strengere Maßnahmen - etwa für Kinder.

In Wien wird - wie vor anstehenden Corona-Öffnungsschritten inzwischen üblich - wieder separat beraten: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) führt vor den von der Bundesregierung für 22. Juli geplanten Lockerungen noch Gespräche mit Fachleuten. Ob die Bundeshauptstadt erneut strenger vorgeht als der Bund, ist offen. Zuletzt hatte Ludwig eine eigene Verordnung erlassen, die etwa bei den Eintrittstests für Kinder restriktivere Regeln beinhaltet.

Laut Bürgermeister-Büro wird es dieses Mal angesichts der Urlaubszeit keine größere Videokonferenz geben, sondern mehrere Einzelgespräche bzw. Telefonate. Diskutiert wird dabei das Infektionsgeschehen an sich, die Situation in der Spitälern und auch Prognosen zur weiteren Entwicklung. Mögliche Verschärfungen würden im Anschluss verkündet.

3G für Kinder ab sechs Jahren, keine Wohnzimmertests

In Wien gelten schon jetzt restriktivere Regeln. Konkret wird die 3-G-Bestimmung auch für Kinder ab sechs Jahren angewendet - und nicht so wie in der Verordnung des Bundes festgelegt erst ab zwölf Jahren. Somit müssen auch Jüngere einen Nachweis erbringen, wenn sie etwa ein Lokal oder ein Freibad besuchen möchten. Da in diesem Alter noch nicht geimpft wird und Kinder nur selten zu den genesenen Personen gehören, bedeutet dies üblicherweise die Vorlage eines Coronatests.

Hier hat Wien zuletzt aber ebenfalls eine Verschärfung vorgenommen. Die sogenannten Wohnzimmertests gelten nicht mehr als Eintrittstests. Empfohlen wird die Verwendung der PCR-Tests, die in der Bundeshauptstadt im Rahmen der Aktion "Alles Gurgelt" angeboten werden. Begründet wurde der Wiener Alleingang mit der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante.

Ludwig hat sich vergangene Woche auch positiv zu den vom Bund angekündigten Verschärfungen für die Nachtgastronomie geäußert. Der Bund schwenke offenbar auf den Wiener Weg ein, befand er. Einen erneuten Wiener Sonderweg habe er ohnehin nicht unbedingt gehen wollen, denn der Hauptakteur in der Pandemie sei der Bund, fügte Ludwig hinzu.

Damit ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass der Bürgermeister diese Woche erneut eine eigene regionale Verordnung erlässt. Völlig ausgeschlossen ist das aber nicht. Möglich wäre ein Dissens etwa in der Frage, wo künftig Masken getragen werden müssen. Der Bund hat bereits angekündigt, dass die Tragepflicht in Geschäften - abgesehen vom Lebensmittelhandel - fallen soll. Hier könnte Wien, falls man einen vorsichtigeren Weg gehen möchte, etwa Mund-Nasen-Schutz weiter vorschreiben.

(APA/Red.)


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