Einwurf

Mary and Lizzie, eine wird gewinnen

Festspiele und Burgtheater nehmen Schillers „Maria Stuart“ prominent ins Programm. Wo bleibt der Bezug zur Realität?

Zwei Frauen wollen vor allem einander umbringen und wüten dafür einigermaßen. Die Sache spielt sich vor 450 Jahren in England ab. Ein ziemlich berühmtes Drama in deutscher Sprache beschreibt jene Geschichte ausführlich.

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Salzburg und danach Wien mit den Bühnen aus der obersten Liga, Festspiele also und Burgtheater, nehmen in den nächsten Monaten Friedrich Schillers Maria Stuart prominent ins Programm, tatsächliche Stars werden zu bewundern sein (Minichmayr, Beglau, Pätzold). Das Trauerspiel in 5 Aufzügen (UA 1800) ist im Original ein Monster und würde ungekürzt mehr als vier Spielstunden benötigen. Einige recht packende Szenen stehen zwischen einem, doch für unsere, vor allem von den Medien verwöhnten Ohren als viel Sprechleerlauf, was aus heutiger Sicht bei vielen Theater-Heroen der Fall ist; neben Schiller denken wir an den wunderbaren Kleist oder an manchen Barock-Meister und später dann an ausufernde Romantizismen. Zudem ist Schillers Bühnen-Sprache ungekürzt in solch einer Dramenmasse oft schwer zu verdauen.

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