Ob Lacher, Pose oder enge Hose: Nicht nur beim Hochwasser können Fehltritte passieren. Aber schaden sie den Politikern auch?
Die deutsche Politikszene ist in Aufregung, weil CDU-Kanzlerkandiat Armin Laschet rund um die Flutkatastrophe lachte. Zu sehen ist dies auf TV-Bildern im Hintergrund, während vorn der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier interviewt wird (der später auch lachte). Grund für die Erheiterung Laschets soll ein Reporter gewesen sei, der am Bauch liegend mitschrieb. Einerseits wirkten die Bilder des wahlkämpfenden CDU-Politkers in der Gesamtsituation nicht vorteilhaft und er musste sich entschuldigen. Andererseits zeigt die Erfahrung, dass ein Fauxpas in der politischen Inszenierung noch lang nicht das Ende einer Karriere darstellen muss. Ja, manchmal kann er sogar einen Wahlkampf beflügeln.
Gerade bei Flutkatastrophen sind Politiker gern vor Ort. Dabei kann man Führungsstärke zeigen, aber auch Volksnähe und Einfühlungsvermögen. Nur übertreiben sollte man es nicht. Das musste 1997 der damalige Neo-Kanzler Viktor Klima (SPÖ) lernen, der sich im niederösterreichischen Überschwemmungsgebiet von Fotografen hat ablichten lassen. Der medienaffine Politiker kam per Hubschrauber vorbei, zog sich Gummistiefel an und nahm kübelweise Wasser auf. Dass der Kanzler dieses für die Kameras ohne großen Sinn von der einen auf die andere Seite schüttete, bevor er wieder ging, sorgte im Endeffekt aber mehr für Gelächter denn für eine erfolgreiche Inszenierung.