Die falsche Geschichte

Kärntens Vergangenheit: Die Zeit heilt (fast) alle Wunden.

In Kärnten wurde Jahrzehnte hindurch die falsche Geschichte erzählt – eine kleinkarierte der Ressentiments. Die richtige hätte lauten müssen: Die Habsburger-Herrschaft abgeschüttelt, vom autoritären südslawischen Königreich bedroht, stand die junge Republik 1919/1920 vor der ersten Bewährungsprobe. Der völkerrechtswidrigen Okkupation setzte die Bevölkerung durchaus heldenhaft Widerstand entgegen – mithilfe militärischer Unterstützung aus anderen Bundesländern. Dank der Unterstützung der USA, die eine Volksabstimmung durchsetzten und nicht zuletzt dank der slowenischen Bevölkerung, die lieber in einer Demokratie leben wollte und für Österreich stimmte, konnte die Einheit von Land und Republik gewahrt bleiben.

Diese Version hat sich in den vergangenen Jahren langsam durchgesetzt. Auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler hat seinen Teil beigetragen. Umso unverständlicher, dass dieser nun den Heimatdienst und dessen Obmann Josef Feldner, der sich zuletzt zum ehrlichen Versöhner wandelte, ausgrenzt.

oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2010)

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