Kuba/USA

Erster Guantanamo-Gefangener seit Bidens Amtsantritt entlassen

Archivbild vom US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba.
Archivbild vom US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba.APA/AFP/MLADEN ANTONOV
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39 Gefangene verbleiben noch im Lager. Auch die Regierung Biden hat das Ziel, das Gefängnis zu schließen. Doch die Häftlinge aufzuteilen bzw. abzuschieben erweist sich als schwierig und langwierig.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat erstmals einen Häftling aus dem US-Militärgefängnis Guantanamo auf Kuba entlassen. Der Mann sei in seine Heimat Marokko überstellt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit. Bereits 2016 hatten die US-Behörden die Freilassung verfügt. Er blieb aber dennoch weiterhin in Gewahrsam.

Nach der Freilassung des Mannes verbleiben noch 39 Gefangene im Lager Guantanamo. Das umstrittene Lager war von den USA eingerichtet worden, um ausländische Verdächtige im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 festzusetzen.

Biden strebt - wie bereits der frühere Präsident Barack Obama - eine Schließung des Lagers an. Die meisten Insassen werden dort seit zwei Jahrzehnten festgehalten - ohne Anklage oder Gerichtsverfahren. Präsident Barack Obama, dessen Vize Biden war, hatte die Pläne zur Schließung des Gefangenenlagers für islamistische Terrorverdächtige auf Kuba in zwei Amtszeiten nicht umsetzen können.

Präsident George W. Bush hatte das Lager eingerichtet, um dort Terrorverdächtige nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einzusperren. Die USA internierten dort mutmaßliche islamistische Terroristen, die im Irak, Afghanistan und anderen arabischen Länder aufgegriffen worden waren. Sie sollten nicht vor Gerichte in den USA gestellt werden. Einige wurden nach Angaben von Anwälten unschuldig denunziert, weil Leute sich das von den Amerikanern ausgesetzte Kopfgeld auf Terroristen sichern wollten. 2003 waren dort nach Angaben der UN-Experten 700 Gefangene. Einige wurden jahrelang festgehalten.

(APA/Reuters/dpa)

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