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Rapids Champions-League-Fernweh

Schafft es Rapid in dieser Saison in eine Gruppenphase des Europacups?
Schafft es Rapid in dieser Saison in eine Gruppenphase des Europacups?APA/HELMUT FOHRINGER
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Rapid steigt in der zweiten Qualifikationsrunde zur Eliteliga ein, Gegner ist Sparta Prag. Wird diese Hürde genommen, wartet AS Monaco. Zoran Barišić: „Wir sollten nicht goschert sein.“

Wien. Rapid und der Lockruf der Champions League, das ist ein zweischneidiges Schwert. Das in Österreich klassisch-beliebte Stilmittel der Verklärung ruft freilich flott zwei Teilnahmen an der lukrativen Gruppenphase (1996/97, 2005/06) in Erinnerung. Zwei stolzen Remis beim Debüt gegen Juventus und Fenerbahce folgten beim zweiten Auftritt allerdings sechs Niederlagen. Trainer Josef Hickersberger avancierte trotzdem zum ÖFB-Teamchef für die Heim-EM 2008. Wien war zuletzt 2013 (Austria) in der Eliteliga vertreten.

Für Rapid war stets in Qualifikationen oder Play-offs Endstation. Heute startet ein neuer Anlauf. In der zweiten Qualifikationsrunde (20.30 Uhr, live ORF1) ist Sparta Prag der Gegner. 18.000 Zuschauer und Fußballikone Antonín Panenka werden in Hütteldorf erwartet. Für die Gastgeber steht bereits viel auf dem Spiel. Freilich lebt der Traum vom Weiterkommen in der Eliteliga, doch mit dem Aufstieg wäre das Erreichen der Europa-League-Gruppenphase geschafft. Und eine wichtige Geldquelle erschlossen.

Für finanziell schwächer aufgestellte Klubs ist das schon ein Segen, Sportgeschäftsführer Zoran Barišić sah vor dem Hinspiel jedoch leichte Vorteile für den tschechischen Vizemeister. „Wir wollen uns eine gute Ausgangsposition schaffen. Dann schauen wir, ob wir angreifen können. Wir wollen in eine europäische Gruppenphase kommen. Dort wollen wir eine gute Figur abgeben. Aber ich glaube, wir sollten immer in kleinen Schritten denken, nicht goschert sein und irgendetwas hinausposaunen. Wer hoch fliegt, der fällt dann auch sehr hart.“

Rapid, beteuert er, sei ein „Arbeiterverein“, und dementsprechend hart müsse man für alles arbeiten. Die Tschechen hätten „eine teurere Mannschaft“, die sehr strukturiert und gut organisiert zu Werke gehe. Mit Adam Hložek, Innenverteidiger Ondřej Čelůstka und Dávid Hancko (Slowakei) hat der Verein aus dem Norden der „Goldenen Stadt“ auch drei EM-Teilnehmer im Kader.

Zuerst Prag, dann Monte-Carlo

Trainer Dietmar Kühbauer kann personell allerdings aus dem Vollen schöpfen. Nur die noch im Aufbautraining befindlichen Philipp Schobesberger und Dalibor Velimirovic werden fehlen, bei Christopher Dibon wird noch zugewartet. „Es ist ein Spiel, bei dem man wirklich am Limit sein muss“, betonte Kühbauer. Für Experimente gebe es da keinen Spielraum.

Wie die Auslosung der Uefa am Montag in Nyon ergeben hat, würden es die Hütteldorfer im Fall des Weiterkommens am 3./4. (auswärts) bzw. 10. August (daheim) mit dem achtfachen französischen Meister AS Monaco zu tun bekommen. Aber davon wollten weder Kühbauer noch Barišić etwas hören.

Die Pandemie habe alle Fußballclubs in Europa getroffen, sagte Barišić. Das erschwert jetzt große Sprünge auf dem Transfermarkt. Einen Spielraum würde aber der Einzug in eine Gruppenphase schaffen. Damit könnte man vorbauen, falls im Sommer noch Spieler (Ullmann, Kara, Fountas) abhandenkommen sollten. Barišić: „Wenn du eine gute Mannschaft hast, in der der eine oder andere auf sich aufmerksam macht, dann ist das ja nur gut und positiv. Das ist ja auch eines unserer Geschäftsfelder, von denen wir leben.“

Auch Ticketing ist in Hütteldorf ein Geschäftszweig. Beim 6:0 im ÖFB-Cup machten sich gegen Wiener Viktoria über 8000 Zuschauer bemerkbar. Heute sollen es 18.000 sein. Weil längere Wartezeiten bei den Einlässen (3-G-Regel) erwartbar sind, wird der Einlass (ab 18.30 Uhr) vorverlegt.

Rapid – Sparta Prag (Allianz Stadion, 20.30 Uhr/live ORF 1, SR Gözübüyük, NED).

Rapid: Strebinger; Stojković, Hofmann, Wimmer, Ullmann; Petrovič, Ljubicic; Schick, Fountas, Arase; Kara. Sparta: Nita; Wiesner, Štetina, Hancko, Höjer; Karlsson, Pavelka, L. Krejci II, Dočkal, L. Krejci I; Hložek.

(fin)

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