Großbritannien

Als Boris Johnson trotz Corona die Queen treffen wollte

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. 14/07/2021. London, United Kingdom. Boris Johnson PMQs. Prime Minister Boris Johnson departs Downing Street for PMQs aimago images/i Images
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Ex-Berater Dominic Cummings setzt seinen Kreuzzug gegen seinen einstigen Chef Boris Johnson fort: Er zeichnet das Bild eines in der Pandemie überforderten Premiers, vor dem nicht einmal die Queen sicher gewesen sei.

Mit einer Mischung aus Zaudern, Zögern und Zynismus hat der britische Premierminister Boris Johnson offenbar auf die Herausforderung der Coronavirus-Pandemie reagiert. Wie sein ehemaliger Chefberater Dominic Cummings am Dienstag in einem BBC-Interview erklärte, verweigerte Johnson vor einem Jahr trotz rasch steigender Infektionszahlen einen zweiten Lockdown mit dem Hinweis, dass „im Wesentlichen jene sterben, die über 80 Jahre alt sind“. Das sei „höher als die durchschnittliche Lebenserwartung“, schrieb Johnson und fügte zynisch hinzu: „Bekomme Covid und du lebst länger.“

Die öffentliche Abrechnung von Brexit-Architekt Cummings mit seinem früheren Chef Johnson hält Großbritannien seit Monaten in Atem. Seit seinem Rausschmiss aus dem Zentrum der Macht im Herbst zeichnete Cummings das Bild eines ebenso überforderten wie gemeingefährlichen Premiers. Eine Episode, die er nun enthüllt, illustriert das: Johnson erklärte im März 2020 nach Verhängung des ersten Lockdowns: „Ich werde heute der Queen meine wöchentliche Aufwartung machen. Scheiß auf das alles. Ich werde sie besuchen.“ Cummings habe ihn erst überzeugen müssen, dass wegen der Ansteckungsgefahr ein Besuch „offensichtlich nicht möglich“ sei. Die Queen ist heute 95 Jahre alt. Johnson erkrankte im Vorjahr lebensgefährlich an dem Virus.

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