CL-Qualifikation

2:1 - zwei Kunststücke wahrten Rapids Glück

SOCCER - CL, Rapid vs Sparta
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Rapid mühte sich lange gegen Sparta Prag, war ideenlos und behäbig. Doch zwei sensationelle Treffer von Christoph Knasmüllner zum 2:1 drehten die Patrie, ließen Fans und Hütteldorf träumen vom Einzug in die dritte Runde und AS Monaco.

Wien. Lange schlecht gespielt und doch gewonnen, weil Christoph Knasmüllner mit zwei sensationellen Toren auftrumpfte: Rapid wahrte sein Glück in der Qualifikation zur Champions League, besiegte im Heimspiel Sparta Prag mit 2:1. Beide Treffer erzielte Knasmüllner (61., 71.) und verschaffte Grünweiß damit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am 28. Juli. Gelingt der Einzug in die dritte Qualifikationsrunde, wäre AS Monaco der nächste Gegner.

Was zählt ein 6:0 gegen Wiener Viktoria im Europacup? Wie viel Einfluss haben 19.500 Zuschauer auf Spiel und Gegner? In Hütteldorf waren die Fragen vor dem Anpfiff gegen Prag zahlreich. Auch das Rätseln von Sportvorstand Zoran Barišić, wie lange Fußball in Österreich ob steigender Coronazahlen weiterhin vor vollem Haus gelingen wird, fand keine Antwort. Beklemmend, weil am Samstag (17 Uhr) die neue Bundesliga-Saison anhebt mit dem Heimspiel gegen Hartberg. Als Ikone Antonin Panenka begrüßt wurde, waren alle Sorgen der Gegenwart vergessen.

0:1 – aber kein Auswärtstor

Sparta, das im Gegensatz zu Rapid noch kein Pflichtspiel in den Beinen hatte, ist Tschechiens Vizemeister. Zwei Spieler waren bei der EM, und mit Adam Hložek stand ein Stürmer-Talent auf dem Rasen. Und nach 2:20-Minuten stand es bereits 0:1. Bitter. Sparta spielte eine Freistoß schnell ab. Krejči stand nach einer Flanke von Nielsen zwar verdächtig im Abseits, im Strafraum jedoch sträflich allein. Sein Kopfball zum 1:0 passte, SCR-Keeper Strebinger war machtlos.

Es war ein billiger Gegentreffer. Allerdings: weil die Auswärtstorregel ja von der Uefa mit Saisonbeginn abgeschafft wurde, lebte Rapids Chance weiter. Bloß an der Überlegenheit der Tschechen änderte sich nichts, denn Rapid blieb weiterhin enttäuschend harmlos. Es hatte den Anschein, als wären Hofmann, Kara oder Ullmann von Situation samt grandioser Geräuschkulisse überfordert. Selbst ein Knasmüllner-Freistoß (18.) segelte ins Nichts.

Rapid agierte ideenlos, behäbig, langsam, zu ungenau, wie Arase (36.). Eckbälle wurden kurz und flach, aber nie hoch in den Strafraum geschlagen, wo Kara vergebens wartete. Alles ging durch die Mitte, nichts über die Flanken. Der von Ried geholte Grüll fiel mit Fehlpässen auf. Dass Sparta selbst, läuferisch überlegen, nur das Mindeste unternahm, skizzierte ein Bild, das Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer über System und Können zweifeln lassen müsste.

Die Verwandlung nach Wiederbeginn

Nach Wiederbeginn zeigte Rapid mehr Willen. Kara scheiterte noch an Torhüter Nita (55.), doch Knasmüllners Kunstschuss (Heber) ins Kreuzeck zum 1:1 (61.) konnte er nicht mehr erreichen. SCR drehte die Partie, lief, passte – auf einmal klappte alles. Neuzugang Ljubicić flankte in die Mitte, Knasmüllner übernahm volley: 2:1 (71.). Hätte auch Kara (79.) seine Chancen genützt, wäre die wichtige Gruppenphase noch näher gerückt.

Das 2:1 war ein versöhnlicher Abschluss, Rapid drehte die Partie und ließ Hütteldorf träumen. Nur das einzige, was bei Rapid an diesem Abend wirklich 90 Minuten lang zur Champions League taugte, waren die Fans.

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