Die Grünen haben sich ihren Verlust redlich verdient. Trotzdem dürfen sie erstmals vom Mitregieren träumen.
Maria Vassilakou ist nicht zu beneiden. Nicht um diesen Wahlkampf und nicht um ein Ergebnis, das abzusehen war. Die Grünen haben ordentlich verloren und im Unterschied zu den anderen müssen sie nicht analysieren, wer schuld ist: Sich zerstören können sie selbst immer noch am besten. Durch interne Querelen, gekränkte Egos, Klüngel-Demokraties.
Dabei waren die Hoffnungen groß: Bis zu fünf Bezirke wollte man erobern. Und wie man ex post weiß, hätte man zudem drittstärkste Kraft werden können. Eine verpasste Chance. Dafür tut sich eine neue auf. Der Trost im Grünen Elend ist der Verlust der SP-Absoluten. Denn das desaströse ÖVP-Ergebnis rückt Rot-Grün in den Bereich des Möglichen. Fraglich ist freilich zu welchen Bedingungen und vor allem, was die Basis dazu sagt. Wie gesagt: Vassilakou ist nicht zu beneiden.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2010)