Jubiläum

20 Jahre "Natürlich blond": Feminismus, Frauenpower und ganz viel Pink

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DP·Artikel ‹ DiePresse.com ‹ Octopus (W1.0).htm(c) imago images/Everett Collection (MGM/Courtesy Everett Collection)
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„Natürlich blond“ mit Reese Witherspoon in der Hauptrolle feiert 20-jähriges Jubiläum. Warum der Film auch nach zwei Jahrzehnten Kult ist und welche Rolle Mode und Feminismus dabei spielen.

„Sex and the City", „Friends“ oder „Natürlich blond“ - die Gründe, warum manche Serien oder Filme auch nach Jahrzehnten noch Kultstatus besitzen, sind vielfältig. Manchmal sind es spannende Geschichten, dann wieder Zitate, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben und manchmal ist es auch die unvergessene Mode. „Sex and the City“ setzte mit ungewöhnlichen Kombinationen aus Luxus- und Vintagemode Trends, an „Natürlich blond“ kann man nicht denken, ohne auch die Farbe Pink im Hinterkopf zu haben.

Das 20-jährige Jubiläum des Films gibt Anlass genug, dem modischen Vermächtnis von Elle Woods - gespielt von Reese Witherspoon - auf den Grund zu gehen. Nach einem zweiten Teil 2003 wird übrigens gerade an einer dritten Film-Auskopplung gearbeitet, die 2022 veröffentlicht werden soll.

Worum es geht? Protagonistin Elle Woods ergattert einen Studienplatz an der renommierten juristischen Fakultät der Harvard Law School, um ihren Exfreund zurückzugewinnen. Ihre Beweggründe sind zwar etwas zweifelhaft, im Laufe des Films stellt sich jedoch heraus, dass Elle Woods ein wahres Talent im Hör- und Gerichtssaal ist.

Dass man sich für Mode interessieren und trotzdem Jus in Harvard studieren kann, bewies Reese Witherspoon als Elle Woods.
Dass man sich für Mode interessieren und trotzdem Jus in Harvard studieren kann, bewies Reese Witherspoon als Elle Woods. (c) imago images/Mary Evans (Rights Managed via www.imago-ima)

Feminismus zwischen Klischees und ganz viel Pink

Auf ihrem Weg überwindet sie Vorurteile, die aufgrund ihres stereotypen blonden Äußeren, ihrer naiven Art und ihrer pinken Garderobe bestehen. Sie zeigt dabei, dass sie sich treu bleiben und trotzdem erfolgreich sein kann. Dass das Stereotyp des "dummen Blondchens" nicht viel mehr ist als die unzeitgemäße und falsche Beurteilung einer Person aufgrund des Äußeren. Eine feministische Botschaft - versteckt zwischen ganz viel Klischees und Pink.

44 Outfits trägt Reese Witherspoon als Elle Woods in knapp 90 Minuten. Und mit jedem Pailletten-Bikini, Bleistiftrock und Jogginganzug in Pink zeigt sie auch, dass das Aussehen eine Person nicht definieren sollte und man scheinbare Widersprüche vereinen kann.

Kostümdesigner Sophie De Rakoff liebäugelte damals übrigens mit den Farben Blau und Lila. Erst als sie zu Recherchezwecken studentische Verbindungshäuser besuchte, wurde ihr klar, welche Farbpalette es sein muss. "Jeder trug Pink und ich dachte mir nur so: 'Warum sollten wir das Rad neue erfinden?' Es musste ganz eindeutig Pink sein", erklärte sie im Gespräch mit "Vogue".

Auch Schoßhündchen Brutus war immer mit von der Partie.
Auch Schoßhündchen Brutus war immer mit von der Partie. (c) imago images/Mary Evans (Rights Managed via www.imago-ima)

Modische Nostalgie mit Y2K

Nach 20 Jahren scheint die Mode des Films wieder an Relevanz zu gewinnen. Das hat vor allem mit der modischen Nostalgie zu tun, die man momentan beobachten kann. Sängerin Ariana Grande hat den Film etwa in ihrem Musikvideo "Thank U, Next" parodiert, Kim Kardashian kleidete sich zu Halloween als Elle Woods.

Kein Wunder, liegt Y2K-Fashion doch im Trend. Y steht dabei für year, 2K meint 2000. Die Abkürzung Y2K steht eigentlich für ein Computerproblem des Jahrtausendwechsels, die neue Jahreszahl wurde nicht richtig angezeigt. Unter Y2K ist also Mode der späten 90er und frühen 2000er-Jahre zu verstehen.

Fans der Kultfilme dürfen auf nächsten Jahr gespannt sein, wenn der dritte Teil von „Natürlich blond“ veröffentlicht wird. Von einem kann man wohl mit Sicherheit ausgehen: Pink wird auch hier eine tragende Rolle spielen.

>>> „Vogue"

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