Trockenheit

Waldbrände: Notstand auch im Norden Russlands ausgerufen

Feuerbekämpfung in Jakutien.
Feuerbekämpfung in Jakutien.REUTERS
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Der Notstand Maßnahme gilt mindestens zwei Wochen für die gesamte Republik Karelien. Die Brände in Russland wüten auf einer Fläche, die in etwa jener des Bundeslands Salzburg entspricht.

Wegen schwerer Waldbrände in Russland haben die Behörden nun auch für Gegenden im Norden des Landes an der Grenze zu Finnland den Notstand verhängt. Dies gelte mindestens in den nächsten zwei Wochen für die gesamte Republik Karelien, sagte der regionale Zivilschutzminister Andrej Karpilowitsch am Mittwoch laut Agentur Interfax.

Den Bewohnern sei es verboten, die Wälder zu betreten. In Karelien wüten den Behörden zufolge aktuell 33 Waldbrände auf einer Fläche von etwa 7200 Hektar - das entspricht etwa der Fläche von halb Graz. In Russland gilt mittlerweile wegen schwerer Brände in zehn Regionen der Notstand.

Wolken beschossen

Am schwersten betroffen ist die sibirische Region Jakutien (Republik Sacha) im Osten des Landes. Nach Daten der Forstschutzbehörde vom Mittwoch weiteten sich dort die Brände einmal mehr aus. Gelöscht werde derzeit eine von Feuern bedeckte Fläche von 745.000 Hektar - mehr als noch am Vortag. Das entspricht in etwa der Fläche des Bundeslandes Salzburg. Ebenso groß seien in Jakutien die Brandgebiete, in denen derzeit keine Feuerwehrleute löschen. Auf Löscharbeiten wird etwa bei Feuern in abgelegenen Gegenden verzichtet.

Weil zunächst keine Niederschläge in Sicht sind, hat ein Flugzeug vom Typ Antonow An-26 nach Behördenangaben Wolken beschossen, um sie abzuregnen. Nach dem Beschuss mit speziellen Patronen wird demnach Silberjodid freigesetzt, das in den Wolken zu einer chemischen Reaktion führt und so eine Regenfront erzeugt. Medienbilder zeigen seit Tagen, wie Einsatzkräfte in Wäldern gegen Flammen kämpfen. Viele Dörfer und die Hauptstadt Jakutsk stehen im dichten Rauch.

Notstand im Westen Kanadas

Zuvor hatten schon im Westen Kanadas die Behörden den Notstand ausgerufen. "Wir haben einen kritischen Punkt erreicht", sagte der Minister für öffentliche Sicherheit der Provinz British Columbia, Mike Farnworth, am Dienstag (Ortszeit). Unter Notstandbedingungen können die Behörden Massenevakuierungen anordnen und Schutzeinrichtungen für die in Sicherheit gebrachten Menschen einrichten.

Am Dienstag forderten die Behörden 5700 weitere Menschen auf, ihre Häuser wegen der Gefahr durch die Waldbrände zu verlassen. Im Westen Kanadas und an der US-Westküste wüten seit Wochen schwere Waldbrände. In British Columbia gibt es aktuell rund 300 aktive Brände, mehr als 3000 Feuerwehrleute sind gegen die Flammen im Einsatz.

Die Behörden rechnen mit einer weiteren Verschärfung der Lage in den kommenden Tagen - den Wetterprognosen zufolge soll es heiß und trocken bleiben. Laut Chapman sind bereits rund 3.000 Quadratkilometer Land durch die Brände verbrannt - eine etwa dreimal so große Fläche wie zu dieser Jahreszeit üblich.

Auch in den USA wüten derzeit mehr als 80 große Waldbrände. Am schlimmsten betroffen ist der Bundesstaat Oregon, wo die Einsatzkräfte gegen das riesige "Bootleg"-Feuer kämpfen. Der Feuerwehr-Einsatzleiter Rob Allen bezeichnete den Großbrand am Dienstag als "Monster". Diesen Brand zu bekämpfen sei "ein Marathon, kein Sprint".

(APA/AFP)

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