Zehn Jahre nach der Katastrophe sollte Olympia der Welt die Fortschritte in Fukushima beim Wiederaufbau zeigen, so lautete der PR-Plan. Dann kam Corona.
Das Summen der Zikaden war das einzige Geräusch, welches dem ersten Softball-Spiel dieser Sommerspiele lange als Geräuschkulisse diente. Doch dann sprangen Japans Spielerinnen doch noch auf. Unter sengender Sonne bei 30 Grad schrien und feuerten sie ihre „Hitterin“ an. Es war also doch ein Hauch von Atmosphäre und Sportfest-Flair bemerkbar – hier, just in Fukushima, der 2011 von Erdbeben, Tsunami und folgendem Reaktorunfall schwer geplagten Region.
Japans 8:1-Sieg gegen Australien mag für viele wie eine doppelte Befreiung gewirkt haben. Endlich laufen die um ein Jahr verschobenen und wegen steigender Coronazahlen weiterhin so ungeliebten Sommerspiele. Und gottlob feierte der Gastgeber den ersten Sieg noch vor der Eröffnungsfeier am Freitag. Und trotzdem läuft in Japan eine immer größer werdende Kritik an diesem Event einher. In Fukushima versteht man nicht, wieso überhaupt gespielt wird.