Laut Notenbankchef Zhou Xiaochuan sei sich China bewusst, dass es den Wert seiner Währung anheben müsse. Ziel sei es, ein Gleichgewicht zwischen Binnen- und Auslandsnachfrage zu erreichen.
Chinas Notenbankchef Zhou Xiaochuan hat sich für eine maßvolle und behutsame Aufwertung der heimischen Währung Yuan ausgesprochen. Sein Land sei sich bewusst, dass es den Wert seiner Währung anheben müsse, sagte Zhou am Sonntag am Rande des Jahrestreffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. Aber die Stärke des Yuan hänge ab von einer sorgfältigen Abwägung verschiedener ökonomischer Faktoren wie Inflation, Wachstum und Beschäftigung. "China möchte schrittweise vorgehen, um ein Gleichgewicht zwischen Binnen- und Auslandsnachfrage zu erreichen", sagte der Notenbanker.
Er verglich die unterschiedlichen Ansätze in der Währungspolitik mit verschiedenen Herangehensweisen in der Medizin. Die Wechselkurs-Debatte sei wie ein Wettstreit zwischen westlichen "Tabletten, die das Problem über Nacht lösen", und Behandlungen im Sinne der chinesischen Heilkunde, die "zehn Kräuter zusammenrührt, die das Problem nicht über Nacht, aber vielleicht in ein oder zwei Monaten lösen".
Vor allem die USA fordern eine stärkere Aufwertung des Yuan. Sie werfen China vor, den Kurs künstlich niedrig zu halten, damit die heimische Wirtschaft ihre Produkte im Ausland günstiger verkaufen kann. Das IWF-Jahrestreffen hatte am Wochenende keine Lösung des Wechselkursstreits gebracht.
Die chinesische Notenbank setzte die heimische Währung am Montag im Vergleich zum Dollar mit 6,6732 Yuan fest, das ist ein Rekordhoch. Auf Basis dieses Mittelwerts kann der Yuan 0,5 Prozent nach oben und nach unten schwanken.
(Ag.)