Leitartikel

Ein Trump-Deal ohne Trump zwischen Merkel und Biden

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In stiller Diplomatie brach die Kanzlerin den Widerstand in Washington gegen die Nord-Stream-2-Pipeline. Um den Preis einer Gegenleistung gegen China?

Und es geht ja doch. Freilich nur unter der Voraussetzung, dass sich zwei Gesprächspartner gegenübersitzen wie jüngst Joe Biden und Angela Merkel im Weißen Haus, die ultimative Standpunkte ad acta legen, die die Schmerzgrenzen des Visavis kennen und geübt sind in der Kunst des Kompromisses und der Diplomatie. Der US-Präsident und die deutsche Kanzlerin haben den Dauerkonflikt zwischen den transatlantischen Partnern um das milliardenschwere und bereits weit fortgeschrittene Prestigeprojekt der Nord-Stream-2-Pipeline in den Tiefen der Ostsee zwischen dem nordrussischen Wyborg und dem ostdeutschen Greifswald stillschweigend beigelegt.

Die grundlegenden Differenzen zwischen den USA und Deutschland sind zwar nicht beseitigt. Dies betonte der US-Präsident auch beim Abschiedsbesuch der Berliner Regierungschefin in Washington, als er seine Skepsis in den amikalen Satz kleidete: „Unter Freunden kann man unterschiedlicher Meinung sein.“

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"Wir müssen die Vereinten Nationen handlungsfähiger machen“, sagte die deutsche Kanzlerin. Ihr Besuch im Weißen Haus soll den Neuanfang der deutsch-amerikanischen Beziehungen nach einem Tiefpunkt in der Ära von Bidens Vorgänger Donald Trump markieren.

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