CL-Qualifikation

Rapids "Geniestreiche" vor einzigartiger Kulisse

Rapid siegt und die Fantribüne feiert.
Rapid siegt und die Fantribüne feiert.APA/HANS PUNZ
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Grün-Weiß genießt den Augenblick, wähnt sich jedoch nach dem 2:1-Sieg gegen Sparta Prag in der Qualifikation zur Champions League noch nicht eine Runde weiter. Christoph Knasmüllners Doppelpack begeistert Hütteldorf.

Wien. Eine wundersame Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte und ein 2:1-Heimerfolg gegen Sparta Prag haben Rapid der dritten Qualifikationsrunde zur Fußball-Champions-League näher gebracht. Das frühe 0:1 (3.) steckte Grün-Weiß weg, Christoph Knasmüllner veredelte die Aufholjagd mit einem Doppelpack und lässt Grün-Weiß vom Drittrundenduell mit AS Monaco träumen. „Wir sind eine richtig geile Truppe“, strahlte Knasmüllner.

Mit seinem gefühlvollen Chip über Goalie Florin Nita (63.) sorgte er bei 19.500 Zuschauern für ein Zungenschnalzen. „Ein Geniestreich“, lobte später auch Trainer Dietmar Kühbauer seinen Mittelfeldmann. „Er hat uns ins Spiel zurückgeholt.“

München, Mailand, Hütteldorf

Der Heber oder das gefühlvolle Volley-Tor zum 2:1 sind Aktionen, für die der 29-jährige Wiener in Hütteldorf so geschätzt wird. Sein Weg war lang, von vielen Umwegen geprägt. Was im Kindesalter bei Stadlau begann, über Austria, die Nachwuchsabteilungen von Bayern München (2008) und Inter Mailand (2011) bis in den Profifußball bei München, Ingolstadt, Admira, Barnsley (zweite englische Liga) und Rapid (seit 2018) führte, lässt schon darauf schließen, dass er Fußballspielen kann, aber mitunter auch Probleme dabei hatte, sich zurechtzufinden. In Hütteldorf blüht er unter Coach Dietmar Kühbauer auf. Offenbar findet der Burgenländer den „richtigen Draht“ zum Mittelfeldspieler mit dem „goldenen Ballgefühl“.

Gibt es bei Knasmüllner Höhen und Tiefen, ist die Formkurve der Zuschauer im Westen Wiens ungebrochen. „Mit dem 1:1 ist die Stimmung explodiert. Da merkt man schon, dass es den Extraschub gibt“, sagte Kühbauer. Die Lautstärke im Stadion selbst war extrem. Das war sie unbestritten auch schon vor Pandemiezeiten. Doch jetzt, nach dem langen Warten, erhält Rapids Anhang noch mehr Gewicht.

Dass Grün-Weiß dem Gegner in die Hände spielte, darf in dieser Nachbetrachtung nicht übersehen werden. Zu viele Fehler in Spielaufbau und Abspiel, selten Ideen, zu wenige Flanken und ein schier stur durch die Mitte anmutendes, vollkommen harmloses Offensivgeplänkel irritierten lange Zeit. Es blieben zwei, drei Halbchancen, mehr nicht. Ohne Knasmüllners Gala wäre die Partie klar verloren worden. Vor dem Rückspiel am nächsten Mittwoch (20.30 Uhr) in Prag sei dennoch Vorsicht angesagt. Daher gelte es, Samstag gegen Hartberg zu punkten, neue Systeme zu prüfen. Schon jetzt an AS Monaco zu denken, wäre zwar die „österreichische Methode“, jedoch vollkommen falsch.

Austrias Neustart

Austria feiert nach Jahren der Absenz heute das Comeback im Europacup. Manfred Schmid wähnt die Seinen gerüstet für das Debüt in der Conference-League-Qualifikation. Gegner im Zweitrundenduell ist Breidablik Kópavogur (18 Uhr, live ORF1). Der isländische Klub ist in Österreich kein Unbekannter, Sturm Graz hat allerdings schlechte Erinnerungen. Der neue Innenverteidiger Lukas Mühl, 24, soll der Abwehr weiteren Rückhalt geben.

(fin)

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