Mit einer heimischen Produktion hatte sich der Maskenhersteller das Vertrauen des Landes erschummelt. Nicht nur bei der Herkunft der Masken gab es falsche Versprechen.
„Wir müssen uns darauf verlassen können, dass drin ist, was draufsteht“, hatte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck im Frühjahr 2020 zur heimischen FFP2-Masken-Produktion gesagt. Zu Beginn der Pandemie war die Abhängigkeit vom Lieferungen aus dem Ausland offensichtlich geworden. Und die Verunsicherung war groß. So warnte im Jänner der damalige Geschäftsführer der Hygiene Austria, Tino Wieser, „nachdrücklich vor Billigimporten“. Mit dem Versprechen „Qualitätsmasken aus österreichischer Produktion“ war der heimische Schutzmaskenhersteller zu einer Art Heimatheld der hiesigen Industrie avanciert, bei dem sich so manche Politikergrößen die Türklinke in die Hand drückten.
Das Vertrauen wurde missbraucht. Am 2. März entdeckten hundert Beamte und 60 Polizisten bei einer Razzia an den Standorten der Hygiene Austria in Wien und Wiener Neudorf kistenweise chinesische Masken, die umverpackt wurden. Mandarin weg, „Made in Austria“ drauf.