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Etwa 100 CIA-Mitarbeiter von mysteriösem Havanna-Syndrom betroffen

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CIA-Chef Burns gibt in seinem ersten Interview Details über die „Diplomaten"-Krankheit bekannt, die in Wien derzeit besonders häufig auftritt und hinter der Moskau stecken könnte.

Immer mehr Details kommen über das mysteriöse Havanna-Syndrom, einer „Diplomaten-Krankheit“, an die Öffentlichkeit: Von den etwa 200 betroffenen Beamten seien 100 CIA-Mitarbeiter und ihre Familien erkrankt, sagte CIA Director William Burns  in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen US-Radiosender NPR.

Darin zeigte sich Burns entschlossen, die Ursachen und Auslöser für die mysteriösen Krankheitsfälle, zu deren Symptomen Migräne und Schwindel gehören, zu finden.

Unter anderem habe er einen hochrangigen Beamten, der einst die Suche nach Osama bin Laden orchestrierte, zum Leiter der Taskforce Havanna-Syndrom gemacht. Das medizinische Team, das an dem Fall arbeite, sei verdreifacht worden.

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Die CIA verkürzte außerdem die zeitliche Frist, die Mitarbeiter und Angehörige die typischen Symptome aufweisen müssen, bevor sie im Walter-Reed-Militärspital behandelt werden, von acht auf zwei Wochen. „Es ist eine wichtige Verpflichtung jedes Vorgesetzten, denke ich, sich um seine Leute zu kümmern, und ich bin entschlossen, genau das zu tun“, sagte Burns gegenüber NPR in seinem ersten Interview überhaupt, seit er im März das Amt übernahm.

Das Havanna-Syndrom mit Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Migräne und Erinnerungslücken, trat erstmals bei US-Diplomaten auf, als diese 2016 an der US-Botschaft in Kuba arbeiteten. Derzeit trete es besonders häufig in Wien auf, berichteten zuletzt Medien.

Burns erinnerte daran, dass im Dezember des Vorjahres eine Kommission der US-Akademie der Wissenschaften zum Schluss kam, die Theorie, Energiestrahlen hätten das Syndrom ausgelöst, sei plausibel.

Es bestehe eine „starke Möglichkeit“, dass das Syndrom absichtlich ausgelöst wurde und Russland dafür verantwortlich sein könnte, sagte Burns. Mit abschließenden Schlussfolgerungen warte er noch, bis weitere Untersuchungsergebnisse vorliegen. Moskau hat in der Vergangenheit dementiert, etwas damit zu tun zu haben.

(Reuters)

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