Inflation 1923: Mit Taschen und Koffern warten die Kunden in der Schalterhalle der Reichsbank Berlin (koloriertes Foto).
Geld

Das Trauma Inflation

Nicht hinter jeder Teuerungswelle verbirgt sich schon das Gespenst der Hyperinflation. Man muss zwischen dramatischen, politisch bedingten Preissteigerungen und „normalen“, beherrschbaren Preissteigerungen unterscheiden.

Die Wohlstandsverluste durch den größten Wirtschaftseinbruch seit 1950 sind noch nicht zur Gänze aufgeholt, die Wirtschaftsaussichten verbessern sich aber rasant, und es gibt, ausgelöst durch aktuell höhere Preissteigerungsraten, zunehmend Diskussionen über eine Wiederkehr des „Monsters Inflation“. Wie so oft bei intensiven Debatten ist dabei zwischen einem „wahren Kern“, dem „emotionalen Lärm“ und interessengetriebenen Angstszenarien zu unterscheiden. Eine Klärung der Begriffe und eine wirtschaftshistorische Perspektive können hier für eine seriöse Betrachtung hilfreich sein.

Der Begriff „Inflation“ bedeutet eine Aufwärtsbewegung eines Preisindex. Im Euro-Raum relevant ist hier der Harmonisierte Verbraucherpreis-Index (HVPI). Dieser Index erfasst die Preisentwicklung eines Warenkorbes von Gütern und Dienstleistungen, die „durchschnittliche“ private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Hier stellen sich klarerweise eine Vielzahl von Fragen zu Repräsentativität und Aussagekraft. Je nach individueller Ausgabenstruktur können die „persönlichen Inflationsraten“ demnach stark differieren. Dies und ähnliche Phänomene erklären den oft vorhandenen Unterschied zwischen „gefühlten“ (aber für spezifische Fälle auch jeweils tatsächlich erlebten) und offiziellen Raten der Preissteigerungen.

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