Bis zu 5500 Plätze bot die Ferry-Dusika-Halle im 2. Bezirk, mittlerweile sind die Sitze ausgebaut und werden zum Verkauf angeboten – im gesamten Gebäude liegen oder lehnen Exemplare.
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Schatzsuche im Dusika-Stadion

Das 1977 errichtete Stadion wird im Herbst abgerissen, nun wird es von Langzeitarbeitslosen ausgeweidet. Das Material, von Tribünensitzen bis zu Fenstern, soll bei anderen Bauprojekten weiterverwertet werden.

Wien. Aus einem möchte er sich einen Radhalter für das Vorzimmer basteln, erzählt der junge Mann. Und vielleicht zwei auf dem Balkon als Sitzgelegenheit montieren. Dann nimmt er einen weiteren der roten Tribünenstühle und trägt ihn in Richtung Ausgang, wo schon der geöffnete Kofferraum seines Autos wartet. Zehn Sitze hat er insgesamt gekauft, das Stück um zehn Euro. Auch aus einer gewissen Sentimentalität heraus – weil er auch selbst einmal hier Rad gefahren ist.

Es sind die letzten Wochen des Dusika-Stadions im Wiener Prater. Im Herbst soll der Abriss der 1977 errichteten Sporthalle beginnen, um Platz für eine neue Sport-Arena zu schaffen. Für manche eine sentimentale Angelegenheit, für einige Sportler eine große organisatorische Umstellung – immerhin befindet sich hier unter anderem auch die einzige Radrennbahn des Landes. Doch während im Inneren noch ein Sportler ein paar Aufwärmrunden dreht, hat das Ausweiden des Gebäudes schon begonnen.

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