Energie

Der „schmutzige“ Boom der Weltwirtschaft

Amerikaner decken sich mit Dieselgeneratoren ein, um sich vor vermehrten Stromausfällen zu schützen.
Amerikaner decken sich mit Dieselgeneratoren ein, um sich vor vermehrten Stromausfällen zu schützen. JIM WEST / Science Photo Library / picturedesk
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Trotz aller Investitionen liefern Erneuerbare zu wenig saubere Energie für den Aufschwung. Öl und Kohle feiern ein leises Comeback.

Wien. Es sollte das Jahr der grünen Revolution werden. Nach dem Abklingen der Pandemie müsse die Wirtschaft wesentlich umweltbewusster wachsen als bisher, versicherten Politiker rund um den Globus. Tatsächlich geben Europa, China und die USA viel Geld aus, um Wind- und Solarkraftwerke zu errichten. Doch die Milliarden reichen nicht. Der Ökostrom-Ausbau kann nicht Schritt halten mit dem rapiden Anstieg des Energiebedarfs einer Welt in Hochkonjunktur. Die Folge ist just eine Renaissance der verpönten fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas. Und auch die Länder, die üblicherweise als große Propheten der Energiewende auffallen, sind daran nicht unschuldig.

Erneuerbare reichen nicht

Die Rückkehr zu den Fossilen zeigt sich auf allen Ebenen – und treibt mitunter seltsame Blüten: In den USA werden derzeit etwa so viele Dieselgeneratoren verkauft wie selten zuvor. Die Aktienkurse einschlägiger Hersteller wie der Generac Holding gehen durch die Decke. Die fossil betriebenen Generatoren dienen als Back-up für all die neuen Rechenzentren im Land, aber auch als Back-up für das zunehmend instabile Stromnetz. Gerade in Bundesstaaten wie Kalifornien, das den Ausbau volatiler Wind- und Solarkraftwerke stark pusht und wenig eigene gesicherte Reserven hat, kam es auch heuer zu mehreren Blackouts. Also nehmen viele Amerikaner die Sache selbst in die Hand und machen sich unabhängig. Nur eben weniger grün als erhofft.

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