Bundesliga

Von Selbstläufern und klassischen Leerläufen

Marco Grüll zeigt sein Durchsetzungsvermögen.
Marco Grüll zeigt sein Durchsetzungsvermögen.APA/HANS PUNZ
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Rapid will den Aufwind aus der Europacup-Qualifikation für den heutigen Ligaauftakt gegen Hartberg nützen, Austria hingegen leckt wieder einmal Wunden und muss sich vor dem Start gegen Ried offenbar neu ordnen.

Wien. Rapid beginnt heute die neue Bundesligasaison mit dem Heimspiel gegen Hartberg (17 Uhr, live Sky). Der 2:1-Sieg nach Rückstand gegen Sparta Prag in der Champions-League-Qualifikation sollte Selbstvertrauen geben, das nächste Heimspiel in einem gut besuchten Allianz Stadion (bis Freitag waren 12.500 Tickets verkauft) ebenso. „Aber wir dürfen nicht glauben, dass Hartberg ein Selbstläufer ist“, sagt Trainer Dietmar Kühbauer. Auf der Gegenseite gibt Kurt Russ das Chef-Debüt in der Bundesliga.

„Sparta darf überhaupt nicht in unseren Köpfen sein, wir haben jetzt das erste Meisterschaftsspiel zu Hause. Gegen Hartberg sind immer viele Tore gefallen, wir sind nicht immer als Sieger vom Platz gegangen“, erinnerte Kühbauer an einige hitzige Duelle der Vergangenheit. Da auch in der Champions-League-Qualifikation lang nicht alles nach Wunsch verlaufen ist, ist Vorsicht sicher ratsam. Hätte Knasmüllner nicht zweimal geglänzt, wäre alles anders verlaufen – und viele Rapid-Spieler zeigten zum Teil grobe technische Patzer.

Wiedersehen mit Sonnleitner

Sport-Geschäftsführer Zoran Barisić freute sich über den gelungenen Saisonbeginn der Grün-Weißen. Im Cup gab es in der ersten Runde einen 6:0-Erfolg gegen Wiener Viktoria, jetzt lebt der Traum von einer Europacup-Gruppenphase. „Vor allem wenn man an das letzte Spiel denkt, war es eine unglaubliche Performance. Wir wollen da weitermachen!“

Das Wiedersehen mit Russ, er folgte Markus Schopp bei den Steirern als Trainer nach, bereitet ebenso Freude wie das erste Duell gegen Ex-Spieler Mario Sonnleitner. Für Russ ist es der erste Auftritt als Hauptverantwortlicher in der höchsten Spielklasse. Kühbauer und Barisić kennen den Steirer, der auch jahrelang in Kapfenberg tätig war, gut. „Er hat lang bei der Vienna gespielt, ich war damals ein sehr junger Spieler. Er war körperlich immer topfit, war eine Maschine. Er hat das gleiche Problem wie ich mit dem Knie gehabt, einen Hautkeim. Er hat, glaube ich, deswegen aufhören müssen.“

Austrias Illusion

Die erste Bewährungsprobe der „neuen“ Austria endete mit einem ernüchternden 1:1 gegen den isländischen Außenseiter Breidablik im Hinspiel der Conference-League-Qualifikation. Coach Manfred Schmid beklagte einen schläfrigen Start. Dass Torschütze Marco Djuricin über seine Auswechslung derart raunzte, hinterließ auch keinen guten Eindruck. Ob sich Austria am Sonntag gegen SV Ried anders präsentieren wird? Der Dritte der isländischen Liga deckte jedenfalls schonungslos auf, dass in Favoriten noch einiges eher unrund läuft. (ag)


1. Runde, heute: Rapid – Hartberg, Altach – Lask, WSG – Admira (je 17 Uhr). Sonntag: Ried – Austria, Klagenfurt – WAC (je 17 Uhr, Sky).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2021)

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