Der zweitgrößter Aluminiumproduzent Ungarns ist durch die Umweltkatastrophe ins Blickfeld geraten. Das Unternehmen soll nun unter staatliche Kontrolle gestellt werden.
Der ungarische Aluminiumhersteller MAL (Magyar Aluminium) ist durch die Umweltkatastrophe vom 4. Oktober europaweit ins Blickfeld geraten. Mehrere Ortschaften in Westungarn wurden mit Rotschlamm und Lauge überschwemmt.
1995 im Zuge der Privatisierung der ungarischen Aluminiumindustrie von ungarischen Privatpersonen gegründet, kontrolliert die Aktiengesellschaft das traditionelle Zentrum der Aluminiumindustrie des Landes um die Stadt Ajka nördlich des Plattensees (Balaton).
Nach eigenen Angaben ist die MAL der zweitgrößte Aluminiumhersteller Ungarns und heute der einzige Aluminiumoxidproduzent des Landes. Die Aktiengesellschaft befindet sich zu 100 Prozent in ungarischem Besitz, das Grundkapital beträgt 3 Mrd. Forint (10,95 Mio. Euro). Die Firma beschäftigt 1.100 Mitarbeiter in Ajka und Umgebung. Der Anteil von MAL am europäischen Markt beträgt 12 Prozent; nach eigenen Angaben gehört das Unternehmen zu den Marktführern in Mitteleuropa.
MAL ist neben dem von der Rotschlamm-Katastrophe betroffenen Aluminiumoxidwerk in Ajka auch Eigner einer Bauxitmine und eines Aluminiumwerkes in der Region. Weiters besitzt das Unternehmen Mehrheitsbeteiligungen an der auf Silikate und Tonerden spezialisierten slowenischen Firma Silkem und der bosnischen Bauxitminengesellschaft Rudnici Boksita Jajce.
Zudem besitzt die MAL zwei Tochterfirmen in Deutschland und Rumänien: Die MAL-Deutschland Aluminium HandelsGes.m.b.H. in Düsseldorf ist auf den Vertrieb im deutschen Sprachraum spezialisiert, MAL-Product S.R.L. in Miercurea Ciuc auf die Herstellung und den Vertrieb von Fertigprodukten.
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(APA)