Lautsprecher

Dieses Bild singt mehr als 1000 Worte

Der Lautsprecher fügt sich im Idealfall gut in die Einrichtung ein.
Der Lautsprecher fügt sich im Idealfall gut in die Einrichtung ein.⫻ Ikea/Sonos
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Der schwedische Möbelriese Ikea versteckt gemeinsam mit Audioprofi Sonos einen Lautsprecher hinter Kunst. Wir haben den Symfonisk vor den Vorhang geholt und getestet.

Es ist eine ungewöhnliche Symbiose jedoch nicht die erste ihrer Art. Einmal mehr haben der schwedische Möbelhersteller Ikea und der Sound-Profi Sonos aus den USA die Köpfe zusammengesteckt. Nach einer smarten singenden Lampe, beschallt ein Bild nun die Wohnzimmer. „Die Presse am Sonntag“ hat den Symfonisk-Lautsprecher in neuem Gewand getestet.

Musik und Kunst, wobei hier ein weiter Definitionsrahmen für das vorliegende Testobjekt gewählt wird, sind per se eine ideale Kombination. Besonders ansprechend ist der Ansatz, schnöde Technik formschön neu zu verpacken. Die Auswahl ist noch limitiert und individueller Geschmack wird nicht berücksichtigt. Standardmäßig gibt es ein weißes oder schwarzes Bild mit einem wirren Muster aus beigen Sprenkeln.

Alternativen kosten. Der Lautsprecher ist direkt bei Ikea oder online bei Sonos für 179 Euro erhältlich. Wem das Standardmuster nicht gefällt, hat zehn Alternativen im typischen Massenwaren-Design für je 30 Euro zur Auswahl. Also nur für jene, die in Deutschland leben oder sich diese über Umwege bestellen wollen. Denn in Österreich wartet man noch auf die erweiterte Auswahl.

Wer sich damit anfreunden kann, hat die erste Hürde geschafft, denn immerhin soll der singende Bilderrahmen eine Zeit lang hängen. Apropos: Hier gibt es verschiedene Varianten. Egal, ob im Quer- oder Hochformat oder gar auf den Boden gestellt: Ikea liefert die richtigen Hänge-/Aufstellutensilien gleich mit. Erstmals lässt sich hier Ikea und leichte Montage in einem Satz zusammenbringen. Jedoch sollte beim Montieren an der Wand die Tatsache nicht vergessen werden, dass es sich um ein Bild mit Technik handelt, die auch ihr Gewicht hat. Vier Kilogramm bringt der Symfonisk auf die Waage.

Dass das Bild Strom braucht, lässt sich nicht vermeiden und wirft auch das leidige Thema Kabelsalat auf. Hier haben Sonos und Ikea an eine Aussparung gedacht, um das Kabel gerollt verstauen zu können. Bis zur Steckdose bleibt es aber sichtbar. Das konterkariert zum Teil den Ansatz, Technik formschön zu verstecken.

Typische Sonos-Einschränkungen. Wie gewohnt sind Sonos-Geräte schnell eingerichtet und startklar. Einstecken, Sonos-App öffnen und kurz warten, bis das Gerät aufscheint. Vorausgesetzt, das Sonos-System ist bereits eingerichtet. In der Sonos-App stehen nahezu alle Musikdienste zur Auswahl, auch Radiostationen, wobei hier der Audiospezialist auch mit einem eigenen Service vertreten ist.

Wie bei stationären Sonos-Geräten üblich, wird auch hier an Bluetooth-Konnektivität gespart, wie generell an weiteren Anschlussmöglichkeiten. Airplay 2 ist hingegen mit an Bord sowie Trueplay, womit der Klang an die Umgebung angepasst wird. Die Funktion ist aber iOS-Nutzern vorbehalten.

Ebenfalls eingeschränkt ist die Möglichkeit, die Symfonisk-Geräte als Stereopaar zu verknüpfen. Hier darf und kann nicht gemischt werden. Bilderrahmen und Bilderrahmen schon, ein Stereopaar mit der Symfonisk-Lampe hingegen nicht. Andere Sonos-Geräte lassen sich damit paaren.

Kommen wir zum Sound: Für eine Tiefe von nur sechs Zentimetern ist der Klang mehr als satt und respektabel. Selbst bei hoher Lautstärke gibt er saubere Töne und einen klaren Bass von sich, gemessen daran, dass es sich nicht um eine hochwertige Hifi-Anlage handelt. Der Spagat zwischen Bilderrahmen und Lautsprecher ist den beiden Unternehmen durchaus gelungen. Über die Designs der künstlerischen Polyester-Abdeckung lässt sich streiten, wohl aber nicht über die mangelnde Auswahl hierzulande.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2021)

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