Judoka

Würfe ohne Understatement

Michaela Polleres war schon oft in Tokio. Die japanische Begeisterung in der Halle wird ihr fehlen.
Michaela Polleres war schon oft in Tokio. Die japanische Begeisterung in der Halle wird ihr fehlen. APA/GEORG HOCHMUTH
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Der Medaillendurststrecke bei der WM hat Judoka Michaela Polleres heuer bereits ein Ende gesetzt, bei Olympia will sie nun nachlegen. Der Glaube daran ist in der Gruppe gewachsen.

Um Michaela Polleres kennenzulernen, lohnt auch ein Blick auf ihren linken Arm. Diesen ziert eine Tätowierung, die sie selbst entworfen hat. Das Zeichnen zählt zu den großen Leidenschaften der 24-Jährigen, im Herbst 2019 habe sie sich dann getraut, wie sie sagt, das Werk auf der eigenen Haut verewigen zu lassen. An unzähligen verschiedenen Varianten habe sie sich versucht, und dann die Idee gemeinsam mit einem Tätowierer umgesetzt. Zu sehen ist jetzt eine Weltkarte, weil ihre Judokarriere sie schon auf alle Kontinente dieser Erde geführt hat, ihre Liebe zu Tieren (eine Schildkröte hatte sie selbst, Katzen mag sie generell), die Berge und Wälder, wo sie ihre Freizeit am liebsten verbringt, oder die Verbundenheit zur Familie: in Form der Lieblingsblumen von Eltern, Oma oder Schwester. Für sie selbst steht (noch) keine Pflanze. „Ich kann mich nicht entscheiden“, sagt Polleres.

Auf der Judomatte lässt die Niederösterreicherin in ihrer Klasse bis 70 Kilogramm hingegen keinen Platz für Zweifel offen. Während andere sich in Understatement üben, das Wort „Medaille“ lieber nicht in den Mund nehmen wollen, beantwortet sie die Frage nach der Ambition für ihre erste Teilnahme an Olympischen Spiele in Tokio ohne Zurückhaltung: „Gold. Ziel ist es, dass ich gewinne.“ Das hat für Österreich mit Peter Seisenbacher (1984, 1988) überhaupt erst ein Judoka geschafft, auch seit dem letzten olympischen Edelmetall durch Ludwig Paischer (Silber 2008) sind inzwischen einige Jahre vergangenen.

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