Am Herd

Jetzt sind die Kinder dran!

Die Presse (Clemens Fabry)
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Jetzt muss sich alles um die Kinder drehen. Und wir? Wir müssen Rücksicht nehmen. Noch ein bisschen abwarten. Ein bisschen verzichten. Weil wir es können. Weil wir nämlich erwachsen sind.

Bei uns zu Hause gibt es ein Spiel. Genau genommen ist es kein Spiel, sondern eine Blödelei und heißt: „Wer ist der Ärmste?“ Wir erzählen von unseren Tagen, von den Fehlern, die wir machten, den Peinlichkeiten, die uns unterliefen, den kleinen und größeren Gemeinheiten, die das Leben für uns in den letzten Stunden so bereitgehalten hat, wir schimpfen oder lachen oder erzählen auch gar nix, weil eh jeder mitgekriegt hat, was passiert ist, man hat eine Prüfung verhaut, ist mit dem Rad gestürzt, und dann sagt irgendjemand: „Also der XY ist heute der Ärmste.“

Zum Ärmsten sagt man dann „Armer schwarzer Kater“ oder „Arme blonde Katze“ oder tätschelt ihm auch nur den Kopf. Und manchmal muss er dann seinen Teller nicht abräumen.

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