Diplomatie

„Der Nahe Osten ist unsere Heimat“

Eine El-Al-Maschine hebt vom Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv nach Marrakesch ab. Israel nahm am Sonntag den Linienverkehr mit Marokko auf.
Eine El-Al-Maschine hebt vom Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv nach Marrakesch ab. Israel nahm am Sonntag den Linienverkehr mit Marokko auf.JACK GUEZ / AFP / picturedesk.com
  • Drucken

Aufnahme des Linienverkehrs zwischen Israel und Marokko. Israels Außenminister reist in dieser Woche noch nach Rabat. Er baut auf die Politik Trumps und Netanjahus auf.

Die erste El-Al-Maschine in Marokko traf noch vor Außenminister Yair Lapid ein, der sich in dieser Woche zu einem ersten Besuch im Königreich angesagt hat. Am Sonntag nahm Israel den Linienverkehr mit dem Maghreb-Staat auf, nachdem die beiden Staaten im Dezember ihre diplomatischen Beziehungen wiederaufgenommen hatten. Das El–Al-Flugzeug setzte in der Königsstadt Marrakesch auf, ebenso wie ein zweites der privaten Fluggesellschaft Israir.

Israel und Marokko pflegten bis in die 1960er-Jahre enge offizielle Kontakte. Erst 2000 brach Marokko aus Solidarität mit den Palästinensern die Beziehungen zu Israel endgültig ab und schloss schließlich auch das Verbindungsbüro in Tel Aviv. Hunderttausende Juden waren aus Marokko nach Israel ausgewandert. Und selbst nach dem Abbruch der Beziehungen hielten Jerusalem und Rabat den Austausch von Militär und Geheimdiensten via geheime Kanäle aufrecht. So blieb Israel über die Umtriebe der al-Qaida und später über den Islamischen Staat (IS) und ihre Ableger in der islamischen Welt auf dem Laufenden.

Nun sorgt allerdings ein aktuelles Problem für Irritationen. Die israelische Softwarefirma NSO lieferte unter anderem auch an den marokkanischen Geheimdienst das Spionageprogramm Pegasus. Marokkos Agenten hatten nicht nur Emmanuel Macron und französische Regierungsmitglieder im Visier, sondern auch Mohammed VI., den eigenen König und seine Familie. Am Sonntag dementierte der marokkanische Botschafter in Paris allerdings Berichte eines Recherchenetzwerks.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.