Gastbeitrag

Wie Pflege daheim besser möglich wird

Die Reformideen von SPÖ und ÖVP greifen zu kurz. Es mangelt in der Pflege weniger an Geld als an passenden Angeboten.

Hilde S. ist 84 Jahre alt. Sie wohnt in einer kleinen Einliegerwohnung im Haus ihrer Tochter und kann sich schon länger nicht mehr allein versorgen. Hilde hat Pflegestufe vier. Durch die Wohnung kann sie sich mit dem Rollator bewegen. Das ermöglicht ihr, allein zu bleiben, wenn die Tochter arbeiten geht. Braucht Hilde dringend Hilfe, ruft sie die Tochter an oder benutzt ihr Notrufarmband. Hilde hat Demenz, die Symptome verstärken sich. Als sie stürzt und es nicht schafft, Hilfe zu rufen, wird klar: Sie kann tagsüber nicht mehr allein bleiben. Die Tochter erkundigt sich nach professioneller Unterstützung. 30 Minuten Morgenpflege werden ihr angeboten. Das hilft nicht weiter, denn sie braucht eigentlich jemanden, der an ihren beiden Arbeitstagen bei Hilde ist. Doch tageweise mehrstündige Begleitung gibt es vor Ort nicht. Bleibt nur das Pflegeheim.

Wie Hilde möchten viele in den eigenen vier Wänden bleiben – 80 Prozent der rund 460.000 Bezieherinnen und Bezieher von Pflegegeld leben daheim. In über der Hälfte der Fälle stemmen Angehörige die Pflege allein. Wer mobile Dienste in Anspruch nimmt, hat im Schnitt 2,3 Stunden Unterstützung wöchentlich.

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