Mountainbike

Laura Stigger ist mehr als nur ein Geheimtipp

Laura Stigger sucht im Cross Country die Erfolgslinie.
Laura Stigger sucht im Cross Country die Erfolgslinie.GEPA pictures/ Jasmin Walter
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Die junge Ötztalerin hat die Radsportwelt nicht nur im Gelände aufgemischt. Kann sie auf dem anspruchsvollen Olympia-Kurs ihre Stärken ausspielen, ist sie für eine weitere Überraschung gut.

Tokio/Izu. Mit erst 20 Jahren gehört Laura Stigger bereits zu den besten Mountainbikerinnen, seit jungen Jahren ist die Ötztalerin auf Welt- und Europaebene erfolgsverwöhnt: Stigger war 2017 und 2018 Junioren-Weltmeisterin in der Olympia-Disziplin, bei einem Abstecher auf die Straße fuhr sie 2018 in Innsbruck sensationell auch auf dem Rennrad zu Junioren-Gold.

Mit der Einstellung „es ist nichts unmöglich“ wird Stigger nun am Dienstag (8 Uhr Mesz, live, ORF, Eurosport) auf dem „Izu Mountain Bike Course“ südwestlich von Tokio als einzige Österreicherin in das olympische Cross-Country-Rennen gehen. Die Tirolerin hat sich mit dem Kurs gut vertraut gemacht und auch daheim im Ötztal ein paar nachgebaute Passagen geübt.

Nervosität kennt die abgebrühte 20-Jährige grundsätzlich nicht. „Aber bei Olympia war ich ja noch nie“, lässt sich die Debütantin doch etwas Luft für unbekannte Empfindungen. „Großveranstaltungen sind immer speziell. Theoretisch ist es wie jedes andere Rennen, nur dass Olympia eine Riesenbedeutung hat. Für uns und jeden anderen.“ Ihr Motto: „Wenn ich eine Startnummer oben habe, gibt es nur Vollgas.“

Die wartende Aufgabe bezeichnet Stigger als „sehr anspruchsvoll“: Hohe Sprünge, zwei riesige Steinfelder, ein steiler Anstieg – „Genau was mir liegt, darauf freue ich mich. Man kann wenig rasten, da hoffe ich, meine Stärke auszuspielen.“

In Tirol hat sie auch die japanische Hitze simuliert. „Ich hatte beim Training daheim mehrere Lagen an, damit ich geschwitzt habe“, erzählt Stigger. Obwohl: Das Wetter spielt für Mountainbikerinnen wie sie ohnehin kaum eine Rolle. „Das ist Teil des Mountainbikesports, man kann eh kein anderes herzaubern. Sollte es regnen, wäre das ein bissel eine Erfrischung.“

Die Olympia-Generalprobe zuletzt in Les Gets missglückte zwar ein wenig (Rang 34), der dritte Platz zuvor beim Weltcup in Leogang hat aber viel Selbstvertrauen gegeben. Das anstehende Rennen sieht sie völlig offen. „Kurs und Bedingungen sind anders. Es muss an dem einen Tag passen. Wen du einen schlechten hast, wird das auch schwierig. Wir sind auch nur Menschen.“

Wo überholen?

Das Feld in Japan ist mit 38 Teilnehmerinnen limitiert. Ob das ein Vorteil sei, hänge von der Sichtweise ab. „Aber es sind die Besten der Besten“, meint Stigger. „Sicher, es sind weniger Leute auf Strecke, aber du musst trotzdem um jeden Platz kämpfen.“ Für Überholmanöver bieten sich etwas breitere Wege und die Zielgerade. „Oder wenn man im Downhill eine andere Linie wählt.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2021)

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