Bundesliga

Ein Schuss vor den grün-weißen Bug

Kein Durchkommen: Für Rapids Ercan Kara (Mitte) war bei Ex-Klubkollege Mario Sonnleitner (l.) meist Endstation.
Kein Durchkommen: Für Rapids Ercan Kara (Mitte) war bei Ex-Klubkollege Mario Sonnleitner (l.) meist Endstation.APA/HANS PUNZ
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Salzburg überzeugt und Rapid enttäuscht – ein Auftakt als Sinnbild für die neue Saison?

Wien. Erster Salzburg-Jäger – das ist der Anspruch, der an einen amtierenden Vizemeister gestellt wird und den es bei Rapid Wien zu erfüllen gilt. Wenn man schon tunlichst das Wort Meistertitel vermeidet, wenn es um Zielsetzungen für die neue Saison geht. Auch für zwei Drittel der Bundesliga-Trainer ist Rapid der gefährlichste Salzburg-Jäger. Doch während der Serienmeister gleich mit einem Zeichen in diese Saison startet und beim 3:1 über Sturm Graz, ein Salzburger „Angstgegner“ der vergangenen Saison, trotz neuerlichen Kaderumbruchs bereits Klasse aufblitzen lässt, legt Rapid einen kapitalen Fehlstart hin.

Lethargie, Fehler, Selbstkritik

Das 0:2 zum Bundesliga-Auftakt, noch dazu vor Heimpublikum, gegen Hartberg ist insofern bemerkenswert, weil das Momentum für die Wiener gesprochen hätte. Die Kontinuität im Team ist unter Trainer Dietmar Kühbauer gegeben, gerade wurde ein umjubelter Sieg in der Champions-League-Qualifikation gegen Sparta Prag gefeiert und inzwischen darf man dank gelockerter Corona-Maßnahmen den eigenen Anhang, euphorisierter denn je, wieder in voller Zahl im Allianz Stadion empfangen.

Stattdessen setzte es eine verdiente Niederlage. „Ein Auftakt, den sich kein Trainer wünscht. Es war eine berechtigte Niederlage und schon enttäuschend, speziell die erste Halbzeit“, resümierte Kühbauer. Da habe seine Mannschaft auf einem Niveau gespielt, das er von ihr nicht kenne. „Wir waren sehr träge, haben geglaubt, das Spiel ist schon gewonnen.“

Hartberg bestrafte das in Person von Dario Tadić, der souverän vollendete (41.) und einen Elfmeter (67.) verwertete. „Wir haben den Gegner durch unsere Lethargie stark gemacht“, betonte Kühbauer. Hinzu kamen individuelle Fehler wie von Maximilian Ullmann, der vor dem 0:1 den Ball verlor, und strittige Entscheidungen trotz Video-Assistent, die man aber nicht als Ausrede anführen wollte. Kühbauer: „Das Gute ist, dass die Niederlage verdient war.“

Das wussten auch seine Spieler, die die Warnungen des Trainers scheinbar überhört hatten und sich danach selbstkritisch gaben. „Man sieht, dass es in der Bundesliga gegen keinen Gegner mit ein paar Prozent weniger geht“, meinte Kapitän Maximilian Hofmann. Positiv sei, dass man nicht lang Zeit habe, um über die Niederlage nachzudenken. Am Mittwoch gilt es, in Prag einen 2:1-Vorsprung zu verteidigen. Kühbauer erklärte: „Wir werden uns so vorbereiten, dass wir drüberkommen, aber mit so einer Leistung, wie wir sie heute abgeliefert haben, da können wir nach 15 Minuten die Geige packen.“ (joe)

Bundesliga 1. Runde

SP S U N TORE P
1. Salzburg 110023
2. Hartberg 110023
3. Lask 110013
4. Admira -101001
4. Tirol 101001
6. Klagenfurt 000000

6. Austria 000000
6. Ried 000000
6. WAC 000000
10. Altach 1001-10
11. Sturm Graz 1001-20
12. Rapid 1001-20

Rapid– Hartberg 0:2, Altach – Lask 0:1, Tirol – Admira 1:1, Sturm Graz – Salzburg 1:3.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2021)

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