Unfall

Kleinkind nach Fenstersturz in Wien gestorben

Die Wohnhausanlage in Wien-Floridsdorf, in der sich das Unglück ereignete.
Die Wohnhausanlage in Wien-Floridsdorf, in der sich das Unglück ereignete.APA/HERBERT NEUBAUER
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Das einjährige Kind fiel in der Obhut seiner beiden Tanten Sonntagabend aus einem Wohnhaus in Floridsdorf und erlag wenig später seinen Verletzungen.

Ein Kleinkind ist am Sonntagabend nach einem Fenstersturz in Wien gestorben. Der Einjährige war gegen 21 Uhr aus dem fünften Stock eines Wohnhauses in der Prager Straße in Floridsdorf gefallen und hatte schwerste Verletzungen erlitten, so die Wiener Berufsrettung am Montag. Die Einsatzkräfte führten noch eine Reanimation durch, doch er starb trotz aller Bemühungen im Spital.

Wie die Polizei mitteilte, war der Bub in der Wohnung seiner beiden Tanten, die ihn beaufsichtigen sollten. Aufgrund eines Missverständnisses, wer auf den Einjährigen aufpasst, war dieser kurz alleine im Zimmer. Dabei kletterte er über ein Bett zu einem offenstehenden Fenster und stürzte in die Tiefe.

Kriseninterventionsteam im Einsatz

Der Kleine wurde nach der notfallmedizinischen Erstversorgung, dabei war es gelungen, seinen Zustand kurzfristig zu stabilisieren, in ein Spital gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag. Die Familie wurde von der Akutbetreuung Wien und einem Kriseninterventionsteam versorgt. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen, ob ein schuldhaftes Verhalten vorliegt. Nach einer ersten Einvernahme wurde vorerst auf weitere Befragungen verzichtet, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass.

Laut dem Verein "Große schützen Kleine" handelte es sich um den neunten Fenstersturz eines Kindes in diesem Jahr - und es war der erste heuer, bei dem ein Todesopfer zu beklagen war. Dies entspricht in etwa der traurigen Statistik, wonach 14 Prozent dieser Unfälle letal enden.

Appell für Vorsicht beim Lüften

Erst zu Beginn des Jahres hatte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) vor dem Risiko von Fensterstürzen gewarnt, das mit den Temperaturen steigt. Diese zählen zwar nicht zu den häufigsten, jedoch zu den schwersten Unfällen bei Kindern. Das KFV appellierte dringend an alle Eltern und Aufsichtspersonen, versperrbare Kindersicherheitsgriffe zu montieren und auch beim kurzen Lüften vorsichtig zu sein. Diese Vorrichtungen sind in Möbelhäusern, Baumärkten oder online kostengünstig erhältlich und können auch im Nachhinein relativ einfach und ohne fachmännische Hilfe angebracht werden. Katzen- oder Fliegenschutzgitter hingegen eignen sich nicht als Schutzmaßnahme, sie können bei Druck nachgeben oder reißen.

(APA)

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