Kritik

Jan Böhmermann: "Why not a Kochshow?"

Böhmi brutzelt
Böhmi brutzelt(c) ZDF und ben knabe (ben knabe)
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"Böhmi brutzelt" für das ZDF. Im Sommer lässt man sich auch von kochenden Satirikern berieseln. Dafür wissen wir jetzt, in welchen deutschen Gefängnissen das Essen schmeckt.

Für die Sommerpause der TV-Show „Magazine Royale“ hat der deutsche Satiriker Jan Böhmermann für das ZDF einen sechsteiligen, seichten Lückenfüller ersonnen: Er steht mit prominenten Gästen am Herd und kocht. „Böhmi brutzelt“ ist der Titel der Show, die am Samstag anlief.

Wer mit politischen Inhalten und provokanten bis teilweise schwer verdaulichem Humor rechnet, wie man es von Böhmermanns „Magazine Royale" gewohnt ist, wird allerdings enttäuscht sein. Zur Vorbereitung habe sich Böhmermann alte Folgen der Sendung „alfredissimo“ mit dem kürzlich verstorbenen Fernsehkoch Alfred Biolek angesehen und an diesem Vorbild orientiert er sich auch. Eine "Show für Bauch und Herz statt den Kopf“ sollte es werden und daran hält man sich penibelst. „Eigentlich ist die Regel: Keine Politik in der Sendung“, wirft Böhmermann ein, als er mit seinem Gast Rapper und Unternehmer Xatar kurz thematisch abdriftet.

Gekocht werden Köfte und Rindsrouladen laienhaft, dafür ohne Patzer, daneben redet Böhmermann mit Xatar über dessen kriminelle Vergangenheit und seine fünfjährige Haftstrafe wegen schweren Raubes und Körperverletzung. Xatar formuliert schließlich sogar eine kulinarische Empfehlung: „In Süddeutschland ist der Knast richtig scheiße, aber das Essen ist unfassbar gut“.

Die halbstündige Sendung eignet sich - wie viele Kochsendungen - gut zur geläufigen Berieselung beim Aufräumen. In der ersten Staffel sind außerdem zu Gast: Tänzerin Motsi Mabuse, Influencer Riccardo Simonetti, TV-Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim, Moderatorin Aminata Belli und der Pianist Igor Levit.

Info

"Böhmi brutzelt" wird wöchentlich in der ZDF-Mediathek abrufbar sein und ab 24. Juli samstags um 19.45 Uhr im Spartensender ZDFneo ausgestrahlt.

(sir)

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