Die Lagune Corfo in Patagonien leuchtet in pinker Farbe. Nahe Fischverarbeitungs-Fabriken stehen in Verdacht, giftige Stoffe in das Gewässer geleitet zu haben.
Was wie ein Traum für Instagram-Travel-Influencer wirkt, könnte in Wahrheit eine Umweltkatastrophe sein. Die argentinische Lagune Corfo präsentiert sich derzeit nicht in gewohntem Blau, sondern in grellem Pink. Grund dafür ist eine Einleitung von Konservierungsmitteln aus Fischereibetrieben in der Umgebung in das Gewässer. Die Behörden beschwichtigen allerdings. Es gebe keinen Grund zur Sorge.
Umweltschützer erklären hingegen, dass antibakterielles Natriumsulfit in dem Gewässer die Verfärbung ausgelöst hat, das in Fischverarbeitungsfabriken als Konservierungsmittel eingesetzt wird. In der Region rund um die Lagune und den Fluss Chubut gibt es immer wieder Vorwürfe, dass sich die Betriebe nicht vorschriftsgemäß verhielten.
Immer wieder Umweltverschmutzung
Laut Medienberichten ist die Lagune seit vergangener Woche pink. Umweltingenieur Federico Restrepo erklärt, das Natriumsulfit aus Fischerei-Abfällen sollte eigentlich aufgearbeitet werden, bevor es in die Natur gelange. Dass der See seine Farbe ändert, ist kein einmaliges Ereignis. Immer wieder gelangt Industrieabfall in den Wasserkreislauf.
Die Umweltaufsicht der betreffenden Provinz Chubut versichert hingegen, dass die „rötliche Farbe“ keinen Schaden für die Natur mit sich bringe. Diese werde in einigen Tagen wieder verschwunden sein. Regionale Politiker sind allerdings in Sorge, etwa der Planungssekretär der nahen südargentinischen Stadt Trelew, Sebastian de la Vallina: „Es ist nicht möglich, eine so ernste Sache zu bagatellisieren“, wird er von Nachrichtenagenturen zitiert.
(Red.)