Kryptowährungen

Bitcoin wieder über 50.000 Dollar

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FILE PHOTO - A Bitcoin sign is seen in a window in TorontoREUTERS
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Anleger haben wieder Angst, bei einem steilen Anstieg nicht dabei zu sein. Im Gefolge von Bitcoin steigen indes viele andere Krypto-Assets wie Ethereum oder Cardano.

Bei Bitcoin kann es schnell gehen – in beide Richtungen. Wer sich angesichts des Absturzes von 64.000 Dollar im April auf 30.000 Dollar im Juli mit dem Gedanken getragen hat zu investieren, hat den günstigsten Zeitpunkt schon wieder verpasst. Am Montagmorgen kostete ein Bitcoin wieder mehr als 50.000 Dollar.

Die Panik, in die viele Neuanleger geraten waren, nachdem Tesla-Chef und Bitcoin-Fan Elon Musk Umweltbedenken wegen des hohen Stromverbrauchs von Bitcoin geäußert hatte, ist der Angst gewichen, nicht dabei zu sein, im Fachjargon: Fomo (Fear of Missing out). Anleger sorgen sich wieder, dass der Bitcoin-Kurs bald die von vielen prophezeite Sechsstelligkeit erreichen könnte und sie nicht dabei sind. Die US-Investmentbank JP Morgan gab im April ein Ziel von 130.000 Dollar aus, wenn auch nicht zwingend in diesem Zyklus, Starinvestorin Cathie Wood rechnet mit 500.000 Dollar.

Furcht ist Gier gewichen

Die Sorge, dass sich der Preis der Kryptowährung um 70 oder 80 Prozent von seinem Rekordhoch entfernen könnte, wie er das im Lauf seiner Geschichte wiederholt getan hat, ist in den Hintergrund getreten. Fundamental hat sich wenig geändert. Die jüngsten positiven Nachrichten rund um Bitcoin waren aber kaum ausschlaggebend für den Stimmungswandel: Der Online-Bezahldienst PayPal aus den USA ermöglicht nun auch in Großbritannien den Kauf, Verkauf und Besitz von Kryptowährungen. Die Kryptobörse Coinbase will indes die eigenen Bestände an Krypto-Assets aufstocken.

Einige Marktbeobachter verweisen auf die steigenden Inflationsängste, die Bitcoin (wie auch Gold) stützen: Immerhin ist die Kryptowährung mengenmäßig begrenzt, von 21 Millionen Stück sind 18,79 Millionen geschürft (durch Rechenleistung beim Bestätigen von Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain), die letzte Münze wird erst um das Jahr 2140 entstehen.

Zudem ist Bitcoin dezentral: Hinter dem Projekt stehen kein Staat und keine Notenbank, die die Geldmenge beliebig ausweiten könnten. Bitcoin-Maximalisten sind der Meinung, dass kein anderes Krypto-Projekt wirklich dezentral ist. Hinter den anderen stünde eine Person, ein Unternehmen oder eine Stiftung, die das Projekt kontrollieren, damit Geld verdienen, auf die aber auch jederzeit ein Staat, Geheimdienst oder sonstiger Akteur Einfluss nehmen könnte. Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamoto sei dagegen unbekannt und nicht greifbar.

Die Marktteilnehmer haben indes auch die Altcoins (Krypto-Assets abseits von Bitcoin) kräftig steigen lassen. Bitcoin hat derzeit einen Marktwert von 944 Milliarden Dollar, die Nummer zwei, Ethereum, bringt es auf 390 Milliarden Dollar, wie aus Daten von coinmarketcap.com hervorgeht.

Cardano im Aufwind

Besonders stark aufgeholt hat zuletzt Cardano mit seiner Währung ADA. Das Projekt mit einem Gesamtwert von derzeit 90 Mrd. Dollar will demnächst auch Smart Contracts (Protokolle, die Verträge abwickeln) in sein System aufnehmen. Cardano basiert nicht auf dem Proof-of-Work-Verfahren wie Bitcoin (alle am Netzwerk teilnehmenden Rechner rechnen, bis einer das Ergebnis hat, eine Transaktion bestätigt und eine Belohnung in Form von Bitcoin erhält), sondern auf dem Proof-of-Stake-Verfahren (ein Los entscheidet, welcher Besitzer von ADA den Zuschlag erhält). Letzteres gilt als weniger energieaufwendig, Kritiker meinen aber, es bevorzuge jene, die schon viele Anteile (Stakes) besitzen und damit noch mehr Einfluss nehmen können.

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