Karin Henkel inszenierte eine modern angereicherte Melange aus Historien-Dramen Shakespeares und gewann auf allen Linien. Standing Ovations für Lina Beckmann als Kraftzentrum in „Richard the Kid & the King“ in Hallein.
Normalerweise muss das Publikum von „Richard III.“ fast bis zum Schluss dieser Tragödie warten, ehe der berühmteste Satz aller Königsdramen William Shakespeares fällt: „A horse, a horse, my kingdom for a horse!“, schreit der postum bis heute zumeist als Erzschurke porträtierte englische Monarch, ehe er in der Schlacht von Bosworth 1485 Pferd, Krone und schließlich sein Leben verliert.
In der Inszenierung von „Richard the Kid & the King“ durch Karin Henkel geht es mit dem Reiten wesentlich schneller los. Bald nach Beginn schreit Richard, ein von seinen großen Brüdern gemobbtes Kind, nach der Mama – die ihn verachtet. Er fordert von ihr sein Kriegsspielzeug und erhält ein Schaukelpferd. Hingeschleudert werden ihm auch die eingesackten Köpfe von Vater und Bruder. Er kegelt mit ihnen. So grausam kann die frühe Prägung von Mördern sein.