Schön, berühmt - und literarisch divers verarbeitet: Salzburg als Schauplatz und Sujet.
Essay

Salzburg literarisch: "Traumhaft hasten sanfte Nonnen"

Salzburg, von Thomas Bernhard mehr als „Todeskrankheit“ denn als Stadt charakterisiert, zeigt viele literarische Gesichter. Auch Autorinnen und Autoren wie Peter Blaikner, Stefan Zweig oder Bettina Baláka berichten außergewöhnliche Dinge von dort.

Mein Vater Gerhard (1928-2006) war Schriftsteller. Die meisten Leute auf den Parties meiner Eltern waren Autoren und Künstler, Innerhofer, Hradil oder Jonke saßen in unserem Garten am Festungsberg und tranken „Säuerling“, wie sie den einheimischen Weißwein nannten – in Unmaßen. Für Literaten war Salzburg im 20. Jahrhundert ein schwieriger Boden, in der Ambivalenz der Stadt zwischen ihrer touristischen Ganzjahressaison und dem überdrehten Festspielmonat, in der Mischung aus internationalem Standard mit ungelüfteter Provinzialität.

„Meine Heimatstadt ist (...) eine Todeskrankheit“, schrieb Thomas Bernhard (1931-1989), „in welche ihre Bewohner hineingeboren und hineingezogen werden, und gehen sie nicht zum entscheidenden Zeitpunkt weg, machen sie direkt oder indirekt früher oder später entweder urplötzlich Selbstmord oder gehen direkt oder indirekt langsam und elendig auf diesem durch und durch menschenfeindlichen architektonisch-erzbischöflich-stumpfsinnig-nationalsozialistisch-katholischen Todesboden zugrunde.”

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