Die FPÖ nimmt nach dem Erfolg in Wien Kurs auf die Nationalratswahlen 2013. Die Partei müsse nach der Wien-Wahl erst organisatorisch "nachziehen" sagt FPÖ-Vizeparteichef Norbert Hofer im „Presse“-Gespräch.
Wien. 27 Prozent in Wien sind der FPÖ noch lange nicht genug. Nach dem Wahlsieg vom Sonntag nimmt die Partei Kurs auf die Nationalratswahl 2013. Nach 20 Prozent im Jahr 2008 will man 2013 wieder an das Rekordergebnis von 1999 anschließen, als man 27 Prozent holte – so wie jetzt in Wien. Schwarz-Blau begann. Parteichef Heinz-Christian Strache betont auch schon, er wolle Kanzler werden.
Die Partei müsse jetzt ihre Kräfte bündeln, erklärt FPÖ-Vizeparteichef Norbert Hofer im „Presse“-Gespräch: „Nach den sehr guten Wahlergebnissen muss die Partei nachziehen. Bei einer Partei, die wächst, ist es unheimlich wichtig, organisatorisch stärker zu werden.“ Vor allem in den Bezirken und Gemeinden müsse man die FPÖ-Politiker noch stärker auf die gemeinsame Linie einschwören und Themen verankern.
Inhaltlich werde die FPÖ im nächsten Jahr neue Akzente setzen: Im Frühjahr 2011 wird ein neues Parteiprogramm präsentiert werden. Außer auf das Hauptthema in Wien, die Zuwanderung, wolle man einen Schwerpunkt auf Soziales legen: vom Schutz der Arbeitnehmer bis zu den Behinderten. „Als große Oppositionspartei wollen wir nicht nur sagen, was nicht richtig läuft, sondern wie es besser ginge“, sagt Hofer.
Bewährtes Team stärken
Personell werde sich Strache weiter auf seinen „inneren Zirkel“ stützen, heißt es: auf die Generalsekretäre Herbert Kickl und Harald Vilimsky, Bundesgeschäftsführer Hans Weixelbaum und Klubdirektor Norbert Nemeth. Auch der umstrittene Dritte Nationalratspräsident Martin Graf könnte Aufwind verspüren. Als Bezirksparteichef holte er in Wien-Donaustadt mit 33 Prozent doppelt so viele Stimmen wie 2005. „Ich rechne nicht mit neuen Personen oder Rochaden“, so Hofer. „Jeder wird in seinem Bereich mit aller Kraft vorwärtsstreben.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2010)