Quergeschrieben

Nur ein paar Bilder, aber tausend Missverständnisse

Achtung, Kamera! Politkatastrophen durch missdeutete und verleumderische Fotos von Lyndon B. Johnson bis Armin Laschet. Eine fast unendliche Geschichte.

Am 27. April 1964 unterhielt sich Lyndon B. Johnson mit Gästen auf dem Rasen vor dem Weißen Haus. Mit dabei waren seine beiden Beagles, genannt Her und Him. Ein Foto zeigt, wie der Präsident Him an den Ohren ziehend auf die Hinterbeine stellte. Bei näherer Betrachtung hätte man sehen können, dass er den Hund zugleich mit der linken Hand am Halsband stützte. Him blickt vergnügt, ihm schien das Spiel mit seinem Herrchen zu gefallen. Und doch wurde dieses Foto zu einem kommunikativen GAU des erst seit fünf Monaten amtierenden Präsidenten. Plötzlich stand er als Tierquäler da.

Meiner Erinnerung nach war es das erste Mal, dass ein Spitzenpolitiker wegen eines Fotos in ernste Schwierigkeiten geriet. Johnson, der den Krieg in Vietnam eskaliert und im Krieg gegen die Armut versagt hatte, versuchte mehrmals, sich zu rechtfertigen. Wenige Monate vor seinem Tod nahm er sogar eine Platte auf („Dogs Have Always Been My Friends“), um seine Hundeliebe zu dokumentieren. Man hört ihn darauf mit seiner Hündin Yuki im Duett heulen.

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