Interessenskonflikt

Tschechien: EU-Milliarden unter Vorbehalt

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CZECH-EU-HEALTH-VIRUS-ECONOMY(c) APA/AFP (MICHAL CIZEK)
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Während Premier Andrej Babiš seinen von Brüssel beargwöhnten Interessenkonflikt bestreitet, hält die Regierung in Prag die EU-Klimaziele für überambitioniert.

Prag. Der jüngste Besuch von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Prag war kein leichter für ihren Gastgeber, Andrej Babiš. Tschechiens Regierungschef steht seit Jahren in Brüssel im Verdacht, in seiner Rolle als Großunternehmer von Geldern der EU zu profitieren, die die Regierung in Prag letztlich unter seiner Leitung verteilt. Da hielt es Babiš für angemessen, sich von seiner galanten Seite zu zeigen und seinen Gast in prachtvollem Prager Ambiente zu empfangen.

Dafür bietet sich derzeit nichts besser an als das über Jahre auch mit EU-Geldern grundlegend renovierte Gebäude der Prager Staatsoper. Ein Haus, das sich unweit des Hauptbahnhofs Ende des 19. Jahrhunderts die Prager Deutschen von Wiener Architekten als Neues deutsches Theater erbauen ließen. Als eine Art Gegenstück zum Tschechischen Nationaltheater am Ufer der Moldau. Bei der rund 50 Millionen Euro teuren Rekonstruktion des Neorenaissance-Gebäudes der Staatsoper zwischen 2017 und 2020 hatte man vor allem viel Wert auf Energiesparmaßnahmen gelegt. Babiš erwähnte das nachdrücklich, was bei von der Leyen Eindruck machte.

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