Die Zentralanstalt für Meteorologie und die Geologische Bundesanstalt werden zur „GeoSphere“.
Wien. Bis zuletzt wurde in der Koalition um Details gerungen. Doch heute, Mittwoch, wird die Regierung bei ihrem Sommerministerrat in Reichenau an der Rax auch eine neue Bundesanstalt für Meteorologie, Geophysik und Geologie auf den Weg bringen – die sogenannte „GeoSphere Austria“. Das wurde der „Presse“ aus dem Wissenschaftsministerium bestätigt.
Konkret sollen die beiden nachgeordneten Dienststellen des Wissenschaftsministeriums, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Geologische Bundesanstalt (GBA), zusammengeführt werden. Erst vor wenigen Tagen hat die ZAMG, einer der ältesten Wetterdienste der Welt, ihr 170-Jahr-Jubiläum gefeiert. Nun gibt es eine „markante Veränderung“, sagt Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zur „Presse“.
Bereits seit Jahren ist eine solche Veränderung geplant. Sie ist auch im türkis-grünen Koalitionspakt verankert. Bisher hat sich das Vorhaben stets verzögert. Ein genauer Zeitplan ist auch jetzt noch nicht bekannt.
500 Mitarbeiter vorgesehen
Die „GeoSphere Austria“ soll jedenfalls die zentrale Kompetenzstelle des Bundes für fast alle Schichten der Geosphäre werden. Daten, Informationen und Kompetenzen über die Atmosphäre, Pedosphäre, Hydrosphäre und Lithosphäre werden gesammelt und ausgetauscht. „Wie wichtig eine solche gebündelte Organisation sein kann, hat uns zuletzt auch die Umweltkatastrophe in Deutschland gezeigt, wo die Kombination aus Extremwetter und geologischen Besonderheiten ein Desaster bedingt hatten“, sagt Faßmann. Er erhofft sich durch die Zusammenlegung Synergien.
In der „GeoSphere Austria sollen knapp 500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Sie werden sich unter anderem mit der wissenschaftlichen Untersuchung des Klimawandels beschäftigen. Außerdem ist die GSA künftig auch für die Information, Beratung und Warnung bei Krisen- und Störfällen sowie bei Natur- und Umweltkatastrophen zuständig. (j. n.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2021)