Halbjahres-Ergebnis

OMV: hohes Gewinnplus durch Ölpreis und bessere Margen

(c) OMV (OMV)
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Der Öl- und Gaskonzern präsentierte am Dienstag Rekorde beim operativem Ergebnis sowie beim Cashflow. Auch der Umbau zum Chemiekonzern trägt erste Früchte: Die Chemie-Margen haben sich teils verdoppelt.

Der Öl- und Gaskonzern OMV hat im ersten Halbjahr sein CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten (bereinigt um Lagerhaltungseffekte) um 157 Prozent auf 2,17 Mrd. Euro gesteigert und damit auf Rekordhöhe angehoben. Auf ein Halbjahres-All-Time-High sprang mit 3,44 Mrd. Euro (+171 Prozent) auch der Cashflow aus der Betriebstätigkeit (ohne Net-Working-Capital-Positionen), teilte die OMV am Mittwoch mit.

Das operative Konzernergebnis der Gruppe wuchs von im Vorjahresvergleich 144 Mio. Euro auf 2,40 Mrd. Euro, der Periodenüberschuss drehte vom vorjährigen Minus von 11 Mio. Euro auf 1,64 Mrd. Euro ins Plus.

Umbau zum Chemiekonzern trägt erste Früchte

Vor allem der Bereich Chemicals & Materials war für den starken Ergebnisanstieg verantwortlich - dort profitierte man von einem starken Polyolefin-Umfeld, unterstützt durch signifikant höhere Margen und gestiegene Verkaufsmengen. So verdoppelten sich im Vorjahresvergleich die Polyethylen- und die Polypropylen-Referenzmarge in Europa. In Exploration & Production (E&P) wurden die Verkaufsmengen leicht gesteigert, und der OMV-Konzern profitierte von höheren Öl- und Gaspreisen.

Das Refining & Marketing (R&M) hingegen wurde laut OMV von den Effekten der Covid-19-Maßnahmen und den höheren Rohölpreisen dominiert, was zu geringeren Margen führte. Der Beitrag des Gasgeschäfts sank infolge eines schwächeren Speicher- und Stromgeschäfts.

Die Umsatzerlöse des OMV-Konzerns lagen von Jänner bis Juni mit 13,70 Mrd. Euro um 73 Prozent höher. Das Plus resultiert vor allem aus dem zusätzlichen Umsatz der vollkonsolidierten Borealis, aber auch aus höheren Marktpreisen. Die Mitarbeiteranzahl wuchs dementsprechend im Jahresabstand um 21 Prozent auf 23.530.

Große Investitionen

Investiert wurden im Halbjahr insgesamt 1,15 Mrd. Euro, spürbar mehr als die 855 Mio. Euro ein Jahr davor. Die organischen Investitionen stiegen dabei auf 1,12 Mrd. (795 Mio.) Euro, hauptsächlich durch die vollkonsolidierte Borealis. Im Gesamtjahr 2021 würden sich die organischen Investitionen voraussichtlich auf rund 2,7 Mrd. Euro belaufen, heißt es im Halbjahresbericht.

Den Brent-Ölpreis sieht der Konzern für 2021 zwischen 65 und 70 Dollar pro Barrel (je 159 Liter) - die vorhergehende Prognose lautete auf 60 bis 65 Dollar; 2020 waren es faktisch 42 Dollar/Fass gewesen - heuer im ersten Halbjahr knapp 65 Dollar (nach 40 Dollar ein Jahr davor). Der von der OMV im Halbjahr durchschnittlich realisierte Rohölpreis lag heuer bei 57,60 Dollar/Fass nach 36,28 Dollar ein Jahr davor.

Der durchschnittliche realisierte Gaspreis wird für 2021 nun oberhalb von 12 Euro pro Megawattstunde (MWh) erwartet, davor lautete die Prognose auf über 11 Euro; 2020 waren es 8,9 Euro je MWh gewesen.

Die Gesamtproduktion erwartet die OMV für 2021 bei rund 480.000 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag, abhängig von der Sicherheitslage in Libyen und durch Regierungen auferlegte Produktionskürzungen. Im Halbjahr war die Produktion um 26.000 Fass täglich auf 490.000 Barrel pro Tag erhöht worden.

(APA)

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