Umfrage: Mehrheit für Abschaffung der Briefwahl

Umfrage Mehrheit fuer Abschaffung
Umfrage Mehrheit fuer Abschaffung(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
  • Drucken

Nach dem Betrugsfall im Burgenland und den Manipulationsvorwürfen bei der Wien-Wahl sehen die Österreicher die Briefwahl skeptisch. Für 62 Prozent ist E-Voting eine Alternative.

58 Prozent der Österreicher sind für die Abschaffung der Briefwahl. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben. Die Briefwahl wird derzeit verstärkt diskutiert, nachdem es einen bereits gestandenen Wahlbetrug bei der Burgenland-Wahl gab und auch bei der Wien-Wahl Manipulationsvorwürfe auftauchten.

Genau ein Drittel sprach sich in der Umfrage des Human-Instituts dafür aus, an der Briefwahl festzuhalten, neun Prozent machten keine Angaben.

E-Voting als Alternative zur Briefwahl?

Als Alternative zur Briefwahl sieht eine Mehrheit das E-Voting. 62 Prozent können sich vorstellen, die elektronische Stimmabgabe als Alternative für die Briefwahl heranzuziehen. Nur 26 Prozent lehnen das ab. 12 Prozent äußerten dazu keine Meinung.

Das bisher in Österreich erst einmal - nämlich bei der ÖH-Wahl im Mai 2009 - eingesetzte E-Voting ist allerdings mindesten ebenso umstritten wie die Brief-Wahl. Nach Beschwerden der Grünen und der Höchschülerschaft muss sich nun der Verfassungsgerichtshof damit auseinandersetzen. Sie wollen vom Höchstgericht geklärt haben, ob die elektronische Stimmabgabe dem freien, geheimen, persönlichen Wahlrecht sowie dem Recht auf Datenschutz entspricht. Für die ÖH-Wahl im nächsten Jahr hat Wissenschaftsministerin Beatrix Karl das E-Voting deshalb bereits wieder abgesagt.

Das Klagenfurter Human-Institut hat für die Umfrage von vergangenem Freitag bis zum heutigen Dienstag österreichweit 850 Personen befragt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Betrug Breite Front fuer
Innenpolitik

Betrug: Breite Front für Briefwahl-Reform

Am Tag nach dem Geständnis kündigte der Bürgermeister von Unterrabnitz seinen Rücktritt an. Die Landesregierung schloss Neuwahlen aus – obwohl es einen Antrag geben wird.
Kommentare

Ein Land in Verruf

Im Burgenland wären Neuwahlen angebracht.
Burgenland Wahlbetrug
Politik

Nach Betrug: Briefwahl "in dieser Form" gestorben

SP-Landeshauptmann Niessl will die Briefwahl im Burgenland umkrempeln oder gänzlich abschaffen. Grüne, Freiheitliche und Experten fordern nach dem Skandal um gefälschte Stimmzettel Neuwahlen.
FEATURE WAHLKARTEN
Politik

Nach Wahlbetrug: SPÖ drängt auf Briefwahl-Reform

Bundesgeschäftsführer Kräuter fordert zusätzliche, saftige Strafen für Wahlbetrüger und eine kürzere Wahlfrist. Auch die ÖVP fordert nach dem Skandal im Burgenland Reformen.
Wahlbetrug Burgenland Heissenberger
Politik

Wahlbetrug im Burgenland: ÖVP-Bürgermeister gesteht

Der Ortschef von Unterrabnitz hat zugegeben, bei der Landtagswahl im Mai Wahlkarten gefälscht zu haben. Die FPÖ berichtet von weiteren Verdachts-Fällen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.