Judo. Michaela Polleres wollte den Auftritt am Puls ihrer Sportart genießen. Bei ihrem Olympiadebüt Silber im Budokan von Tokio zu gewinnen, „ist unglaublich“.
Was für große Tenöre die Mailänder Scala ist, ist für Judoka das altehrwürdige Budokan von Tokio. Wer hier in der Mitte auf der Matte steht, hat es zum Puls des „sanften Weges“ geschafft. Umso verständlicher ist der große Jubel, wenn einer Athletin hier der größte Erfolg ihres Lebens gelingt. Michaela Polleres, 24, hat zwar das Olympiafinale in der Klasse bis 70 Kilogramm verloren, aber trotzdem Silber gewonnen.
Wer wie Polleres für das Judo lebt, trägt auch stolz ein Tattoo dazu. Eine stolze Weltkarte ziert den linken Oberarm, sie hat sie selbst gezeichnet und es soll ihre Karriere widerspiegeln, mit all den Orten, an denen sie gekämpft hat. Auch wenn es darum geht, ihre Ziele zu erklären, zeigt sie sich weltoffen und wählt nicht den österreichischen Weg des Understatements. zu Tokio sagte sie klipp und klar, dass sie eine Medaille anstrebe.