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Kann ein Popkonzert zugleich sicher und würdig sein?

Nena
Nena(c) imago images/Future Image (Michael Kremer via www.imago-images.de)
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Ein Publikum, eingekuschelt in Parzellen: Helge Schneider will nicht für Zuschauer im Strandkorb spielen, Nena darf nicht.

Die Motive waren verschieden, das Ergebnis ähnlich: Zwei deutsche Musiker haben unlängst einen Abbruch ihrer Konzerte herbeigeführt, weil sie sich mit den Sicherheitskonzepten nicht arrangieren konnten oder wollten. „Das geht mir ziemlich auf den Sack“, sagte Helge Schneider am Freitag in Augsburg zu seinem in Strandkörbe eingekuschelten Publikum, bevor er von der Bühne ging. Die Körbe sind Teil des Hygienekonzepts einer deutschlandweiten Konzertreihe: Man sitzt wohlig distanziert, Kellner bringen Speis und Trank. Das störte Schneiders Verbindung zum Publikum. Höflich bat er um Verständnis: „Ich als Künstler kann unter diesen Umständen überhaupt nichts mehr machen.“

Die Nena-Fans am Sonntag in Berlin waren ebenso in Parzellen untergebracht – in aus Getränkekisten gebauten „Boxen“ –, doch dort blieben sie nicht: Die Sängerin lockte sie nach vorn, viele folgten willig, entgegen der Bemühungen des Ordnungspersonals. Unter Jubel rief Nena aus: Ob sich das Publikum an die Regeln halte (denen es mit dem Ticketkauf und wohl auch Nena in ihrem Vertrag zugestimmt hatte), „darf jeder frei entscheiden. Genauso wie sich jeder frei entscheiden kann, ob er sich impfen lässt oder nicht!“ Solle sie doch die Polizei von der Bühne holen. Die Veranstalter erklärten das Konzert vor der Zugabe für beendet.

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