Olympia 2021

"Kameltreiber"-Eklat: Deutscher Radchef muss aus Tokio abreisen

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Sportdirektor Patrick Moster muss nach seinen rassistischen Äußerungen aus Tokio abreisen. Auch seine Zukunft im deutschen Verband wird immer lauter infrage gestellt.

Tokio. Spät, aber doch. Der Deutsche Olympische Sportbund hat dem umstrittenen Rad-Sportdirektor Patrick Moster die Rote Karte gezeigt. Der 54-Jährige muss nach seiner rassistischen Entgleisung bei den Olympischen Spielen in Tokio die Heimreise antreten. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass seine öffentliche Entschuldigung für die gestern von ihm getätigte rassistische Äußerung aufrichtig ist. Mit dieser Entgleisung hat Herr Moster jedoch gegen die olympischen Werte verstoßen. Fairplay, Respekt und Toleranz sind für das Team D nicht verhandelbar", sagte DOSB-Chef Alfons Hörmann. Damit zog der deutsche Teamchef die Konsequenzen nach dem Rassismus-Skandal um Moster im olympischen Einzelzeitfahren. Vorausgegangen ist eine "eingehende Beratung der Delegationsleitung sowie eine erneute Anhörung des Betroffenen", wie der DOSB mitteilte.

Der Pfälzer hatte den Kölner Nikias Arndt an der Strecke mit rassistischen Worten "Hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm" angefeuert, die vor ihm fahrenden Azzedine Lagab (Algerien) und Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea) einzuholen. Die Rufe waren vom Fernsehen eingefangen und live übertragen worden.

Moster hatte sich anschließend dafür entschuldigt. „Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid.“ Persönliche Konsequenzen wollte er nicht ziehen und stattdessen seine Aufgabe bei den am Montag beginnenden Bahnrad-Wettkämpfen wahrnehmen. Auch BDR-Präsident Rudolf Scharping wollte die "nicht akzeptable" Aussage nach den Spielen aufarbeiten.

(FIN/DPA)

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