Halbjahresbilanz

Volkswagen hebt nach Rekordgewinn Prognose an

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Allerdings dämpft der deutsche Autobauer die Erwartungen für Auslieferungen aufgrund des globalen Halbleiter-Mangels.

Volkswagen hebt nach einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr den Ausblick für 2021 an. Die operative Rendite werde im Konzern zwischen sechs und 7,5 Prozent erwartet und damit je einen halben Prozentpunkt höher als bisher prognostiziert, teilten die Wolfsburger am Donnerstag mit. Die Erwartungen für die Auslieferungen dämpfte der Konzern wegen des Mangels an Halbleitern dagegen etwas. Volkswagen geht aber immer noch von einem "spürbaren" Anstieg zum Vorjahr aus. Bisher war ein "deutliches" Plus in Aussicht gestellt worden. Im ersten Halbjahr brachte Europas größter Autobauer weltweit knapp fünf Millionen Fahrzeuge zu den Kunden, rund 28 Prozent mehr als im schwachen Vorjahreszeitraum.

"Wir halten das Tempo weiter hoch, sowohl operativ als auch strategisch", erklärte Konzernchef Herbert Diess. Das Ergebnis des ersten Halbjahres sei ein klarer Beleg dafür. Besonders das Premiumgeschäft sei mit zweistelligen Renditen sehr gut gelaufen, ebenso die Finanzierungssparte Financial Services. Die Elektro-Offensive gewinne zunehmend an Dynamik. Der Betriebsergebnis lag nach sechs Monaten bei 11,4 Milliarden Euro und damit über dem bisherigen Rekord im gleichen Zeitraum des Vorkrisenjahres 2019 von knapp zehn Milliarden. In der ersten Jahreshälfte 2020 hatte Volkswagen vor Sondereinflüssen einen operativen Verlust von 800 Millionen Euro verbucht, weil europaweit Fabriken und der Autohandel wegen der Pandemie stillstanden und der Fahrzeugabsatz einbrach.

Halbleiter-Mangel wird in zweiter Jahreshälfte zu Beeinträchtigungen führen

Volkswagen hatte im Vorfeld der Veröffentlichung der Zahlen erklärt, die Beeinträchtigungen durch den Engpass bei elektronischen Bauteilen hätten sich verschoben und würden eher in der zweiten Jahreshälfte zu Beeinträchtigungen führen. Die Taskforce, die Volkswagen eingerichtet hat, rechnet damit, dass sich der Engpass bei Halbleitern bis Ende nächsten Jahres hinziehen dürfte. Im ersten Halbjahr konnte Volkswagen bereits eine hohe sechsstellige Zahl an Fahrzeugen nicht produzieren.

Derweil sind die Wolfsburger beim Wandel zu einem Mobilitätskonzern einen Schritt weitergekommen. Am Mittwoch einigte sich ein Konsortium unter Führung von Volkswagen mit den Eignern des Autovermieters Europcar auf den Preis für eine Übernahme des französischen Unternehmens.

(Reuters)

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