Loyalität

Präsident Selenskij wechselt ukrainische Militärführung aus

Präsident Selenskij Mitte Mai zu Besuch beim Flugzeugbauer Antonow.
Präsident Selenskij Mitte Mai zu Besuch beim Flugzeugbauer Antonow.APA/AFP/SERGEI SUPINSKY
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Mitte Juli war schon der Innenminister zurückgetreten, jetzt wechselt der ukrainische Präsident Selesnkij auch den Befehlshaber der Militäroperation in der Ostukraine und den Generalstabschef aus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat ohne ersichtlichen Anlass überraschend mehrere führende Militärs und Geheimdienstler ausgewechselt. In der Nacht auf Donnerstag wurden Dekrete zur Entlassung des Befehlshabers der Militäroperation in der Ostukraine, des Generalstabschefs und des Chefs der Luftlandetruppen veröffentlicht und Nachfolger ernannt.

Zuvor war bereits Armeeoberbefehlshaber Ruslan Chomtschak entlassen und zum ersten Stellvertreter des Sekretärs des beratenden Nationalen Sicherheitsrats ernannt worden. Zu Wochenbeginn und vergangene Woche hatte Selenskij zudem mehrere führende Geheimdienstposten, darunter der des Chefs der Auslandsaufklärung, neu besetzt. In der Staatsanwaltschaft trat ebenfalls ein Stellvertreter der Generalstaatsanwältin zurück.

Besserer Zugriff des Präsidenten

Als Begründung wurde vom Präsidentenbüro unter anderem eine stabilere und koordiniertere Arbeit der Sicherheitsorgane genannt. Den Entlassungen ging Mitte Juli auch der von Beobachtern als erzwungen angesehene Rücktritt des langjährigen Innenministers Arsen Awakow voraus. Mit Denis Monastiyski wurde er von einem Vertreter der Präsidentenpartei Diener des Volkes ersetzt.

In ukrainischen Medien wird daher darüber spekuliert, ob der zuletzt autoritäre Tendenzen zeigende Selenskij die Führungsposten in den Sicherheitsorganen mit loyaleren Gefolgsleuten besetzen möchte.

Seit 2014 kämpfen in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten. UN-Schätzungen zufolge wurden seitdem über 13.000 Menschen getötet. Ein international vermittelter Friedensplan liegt auf Eis.

(APA/dpa)

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