Abkommen

Österreich und Emirate vereinbarten Wasserstoffallianz

Bundeskanzler Kurz und die Militärmusik begrüßten Kronprinz Mohammed bin Zayed Al Nahyan am Wiener Flughafen.
Bundeskanzler Kurz und die Militärmusik begrüßten Kronprinz Mohammed bin Zayed Al Nahyan am Wiener Flughafen.APA/HERBERT NEUBAUER
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Leitbetriebe beider Staaten sollen zu einer österreichisch-emiratischen Wasserstoffallianz zusammenfinden, heißt es anlässlich des Besuchs des Kronprinzen von Abu Dhabi. Laut Bundeskanzler Kurz ein „richtungsweisendes Abkommen“.

Österreich und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben anlässlich des Besuchs des Kronprinzen von AbuDhabi, Mohammed bin Zayed Al Nahyan, bei Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine strategische Partnerschaft vereinbart. Kernpunkt dabei sei eine engere Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff, hieß es aus dem Außenministerium am Donnerstag. "Das heutige Abkommen ist richtungsweisend und wird unserer ausgezeichneten Zusammenarbeit neue Dynamik verleihen", betonte Kurz.

So sollen die Leitbetriebe beider Staaten zu einer österreichisch-emiratischen Wasserstoffallianz zusammengeführt werden. "Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten verbindet uns eine mehr als 25 Jahre alte Energiepartnerschaft, die vor allem von der gemeinsamen Eigentümerschaft an der OMV getragen wird. Diese Partnerschaft wollen wir auf Wasserstoff ausweiten", sagte Kurz laut einer Aussendung.

Kurz: „In Österreich gebündeltes technologisches Wissen"

Daher habe er Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) gebeten nach Möglichkeiten zu suchen, eine solche bilaterale Allianz bestehend aus den Spitzenbetrieben der österreichischen und der emiratischen Industrie aufzubauen, erklärte der Bundeskanzler. Blümel sei im Juli schon zu Gesprächen in den Emiraten gewesen. "Unser Know-How im Erdgashandel macht uns zu aussichtsreichen Kandidaten im internationalen Wasserstoffhandel. Das in Österreich gebündelte technologische Wissen ist ein Vorteil, den wir in eine solche Allianz einbringen können", betonte Blümel.

"Aufgrund ihrer geografischen Lage sind die VAE für österreichische Unternehmen der ideale Standort, um neue Märkte zu erobern", erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Die Position der Vereinigten Arabischen Emirate als größter österreichischer Handelspartner in der Golfregion soll "mit dieser strategischen Partnerschaft weiter" ausgebaut und gefestigt werden, so Schramböck. Eine Möglichkeit dazu bietet sich bei der verschobenen Weltausstellung Expo 2020, die nun vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 in Dubai stattfinden wird.

Politische Absichtserklärung

Am Donnerstag unterzeichneten Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und der emiratische Minister für Industrie und Technologie, Sultan Al Jaber, jeweils eine politische Absichtserklärung mit dem Ziel einer vertieften Zusammenarbeit. Neben der Kooperation zu Wirtschaft, Energie und Handel, Kultur und Bildung sowie bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie soll auch der Dialog zu außenpolitischen Themen vertieft werden. Schallenberg zeigte sich erfreut, dass die VAE im Vorjahr die diplomatischen Beziehungen zu Israel normalisiert hatten. "Das ist ein bedeutender Schritt zu mehr Frieden und Sicherheit in einer volatilen Weltregion", meinte der Außenminister.

(APA)

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