Deutschenfeindlichkeit: Lehrer wollen Migranten-Quote

Deutschenfeindlichkeit Lehrer wollen MigrantenQuote
Deutschenfeindlichkeit Lehrer wollen MigrantenQuote(c) Clemens Fabry
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Nach Medienberichten über Deutschenfeindlichkeit an Schulen fordern deutsche Lehrerverbände Konsequenzen. Sie wollen Quoten, mehr Sozialpädagogen oder Sanktionen für die Schüler.

Nach Berichten über "Deutschenfeindlichkeit" an Schulen fordern deutsche Lehrerverbände Konsequenzen. Sonst drohten Verhältnisse wie in Frankreich: An dortigen Vorortschulen würden "Lehrer gejagt" und "Mitschüler terrorisiert", sagte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger.

Er plädierte für Migrantenquoten. Bisher fänden sich Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien aber zu geballt an Brennpunktschulen. Mehr Zuwandererkinder müssten an Gesamtschulen oder Gymnasien gebracht werden. Die Verteilung von Deutschen und Migranten müsse ausgeglichener werden. Studien hätten zudem belegt, dass die Leistungen in Schulen mit einem Migrantenanteil von mehr als 40 Prozent deutlich nach unten gingen.

"Stadtplanung verfehlt"

Die Vize-Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marianne Demmer, sagte, es sei Falsch, "Schulen im Zentrum von Problemvierteln zu errichten". Die Stadtplanung und Schulstruktur sei völlig "verfehlt". Eine "zwangsweise" Durchmischung von Schülern bezeichnete sie aber als "graue Theorie". Wichtiger sei es, problematische Schulen besser mit Lehrern und Sozialpädagogen auszustatten und ansprechender zu gestalten.

Das Thema sei lange "unter der Decke gehalten" worden, kritisierte der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus. "In einer gewissen Multi-Kulti-Romantik hat man das nicht zur Kenntnis nehmen wollen." Nun müsse die Politik jedoch eingreifen. Die Schulen bräuchten mehr Sozialpädagogen. Nötig seien auch "eindeutige Sanktionen" - etwa finanzielle Kürzungen - wenn Schüler sich aggressiv verhielten oder nicht regelmäßig in die Schule kämen.

Mobbing deutscher Schüler

Lehrer aus Berlin hatten zuletzt über Beschimpfungen und Mobbing deutscher Schüler in Problemkiezen geklagt und damit eine Deutschland-weite Debatte ausgelöst. "Deutsche Schlampe" und "Kartoffel" seien nur einige der Schimpfworte, die sie zu hören bekommen. Täter seien Kinder aus Zuwandererfamilien.

(APA)

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